Im Streit um den Einsatz Hunderter türkischer Soldaten im Irak hat das Außenministerium in Bagdad den türkischen Botschafter einbestellt. Die Truppen müssten unverzüglich abgezogen werden, hieß es am Samstag in einer Erklärung des Ministeriums weiter. Ihr Einsatz sei "ein feindlicher Akt". Zuvor hatte Iraks Präsident Fuad Massum bereits den Abzug der Soldaten gefordert. Bereits zuvor hatte Bagdad gegen die Verletzung der Souveränität protestiert.
The unauthorized presence of Turkish troops in Mosul province is a serious breach of Iraqi sovereignty t.co/s051sa8ls6— Haider Al-Abadi (@HaiderAlAbadi) December 4, 2015
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu erklärte dagegen, die Einheiten befänden sich seit bereits fast einem Jahr in Absprache mit den irakischen Behörden im Land. "Dieser Stützpunkt wurde eingerichtet als Ausbildungslager für Freiwillige aus der Region, die gegen den Terrorismus kämpfen", sagte er in einer vom türkischen Fernsehsender NTV übertragenen Rede. Bislang seien mehr als 2000 Kämpfer ausgebildet worden. Die neu eingetroffenen Soldaten seien Teil eines turnusmäßigen Personalwechsels.
Die türkischen Soldaten sind in der Nähe der Stadt Mossul stationiert. Die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) brachte die Millionenstadt 2014 unter ihre Kontrolle.