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Linde übernimmt US-Spezialisten im Medizinbereich

Der Traditionskonzern Linde will seine Medizinsparte trotz schlechter Preise ausbauen. Das Unternehmen American HomePatient soll den Kundenstamm von Lindes US-Tochterunternehmen Lincare auf deutlich mehr als eine Million Patienten in den USA erweitern.
07.12.2015 11:19
Lesezeit: 1 min
Linde übernimmt US-Spezialisten im Medizinbereich
Vor wenigen Jahren hatte Linde bereits das US-Unternehmen Lincare für mehr als drei Milliarden Euro gekauft. (Foto: Linde)

Der Industriegase-Konzern Linde will das US-Unternehmen American HomePatient übernehmen und sein Medizingeschäft damit weiter ausbauen. Die Übernahme der Firma, die auf Patienten mit Atemwegserkrankungen spezialisiert ist, soll nach allen erforderlichen Genehmigungen im ersten Quartal 2016 abgeschlossen werden. „Mit der Akquisition bauen wir unsere Position als weltweite Nummer eins in diesem Bereich für Gesundheitsdienstleistungen weiter aus“, sagte Vorstandschef Wolfgang Büchele am Montag in München. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Vor wenigen Jahren hatte Linde bereits das US-Unternehmen Lincare für mehr als drei Milliarden Euro gekauft und war damit zum wichtigsten Anbieter für die häusliche Versorgung von Patienten mit Atemwegskrankheiten in den USA geworden. Durch die Übernahme von American HomePatient werde die Zahl der betreuten Patienten auf deutlich mehr als eine Million wachsen.

American HomePatient ist den Angaben zufolge auf Beatmungstherapien für Patienten mit COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) spezialisiert. Im vergangenen Geschäftsjahr habe das Unternehmen mit gut 2700 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 260 Millionen Euro erwirtschaftet.

Doch nicht alle Geschäfte von Linde laufen gut. Das Unternehmen hatte Anfang Dezember zum zweiten Mal innerhalb von gut einem Jahr seine mittelfristige Prognose über Bord geworfen und dies mit der weltweit lahmende Industriekonjunktur, schlechteren Preisen im Medizingeschäft und den Folgen des niedrigen Ölpreises begründet. Das sei eine klare Enttäuschung gewesen, erklärte Equinet-Analyst Michael Schaefer. Dafür habe es keine Anzeichen gegeben, erläuterte Martin Roediger, Analyst bei Kepler Cheuvreux. Im Sog von Linde verloren die Aktien des Erzrivalen Air Liquide in Paris fünf Prozent, womit die Aktien auch im EuroStoxx50 die rote Laterne hielten.

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