Politik

Frankreich: Aktivisten unterstützen Flüchtlinge im Kampf gegen Polizei

Lesezeit: 1 min
02.10.2016 02:27
Bei einer Demonstration zur Unterstützung von Flüchtlingen in der nordfranzösischen Hafenstadt Calais ist die Bereitschaftspolizei (CRS) am Samstagabend mit Wasserwerfern und Tränengas gegen steinewerfende Aktivisten und Migranten vorgegangen.
Frankreich: Aktivisten unterstützen Flüchtlinge im Kampf gegen Polizei
Ausschreitungen in Calais. (Screenshot: Youtube)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach Behördenangaben wurden bei dreistündigen Zusammenstößen drei Polizisten leicht verletzt. Bei der Polizeigewerkschaft hieß es, zehn Beamte seien verletzt worden. Einer von ihnen habe ins Krankenhaus gebracht werden müssen. Demonstranten hätten außerdem sieben Polizeifahrzeuge beschädigt. Auch ein AFP-Fotograf erlitt eine Verletzung durch einen Steinwurf.

Die örtlichen Behörden hatten die Demonstration, die vom Flüchtlingslager ins Zentrum von Calais führen sollte, vor wenigen Tagen verboten. Die Präfektur des Departements Pas-de-Calais erklärte, bei den etwa 200 Demonstranten, unter ihnen viele Briten, habe es sich vor allem um No-Border-Aktivisten und Migranten gehandelt. Zuvor hatte die Polizei 40 Kilometer vor Calais vier Busse aus Paris gestoppt. Die etwa 200 Menschen an Bord, die sich mit den Flüchtlingen solidarisieren wollten, mussten wieder umkehren.

Der französische Präsident François Hollande hatte am Montag bei einem Besuch in Calais angekündigt, dass das Lager bis Ende des Jahres vollständig geräumt werden soll. Er rief die britische Regierung auf, mit Verantwortung für die 7000 bis 10.000 Campbewohner zu übernehmen, die umgesiedelt werden sollen.

Die Flüchtlinge, darunter hunderte Minderjährige ohne Begleitung, die unter menschenunwürdigen Bedingungen in dem Lager leben, versuchen immer wieder, über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu gelangen. Dabei kamen wiederholt Menschen ums Leben. Die Behörden vertreiben die Flüchtlinge regelmäßig. Bis zu 2000 Polizisten hindern die Flüchtlinge daran, die Sperranlagen zum Eurotunnel zu überwinden oder heimlich auf Transporter zu gelangen, die auf Fähren nach Großbritannien übersetzen.

Wenige Tage vor Hollandes Besuch in Calais begann der Bau einer von Großbritannien finanzierten, 2,7 Millionen Euro teuren Mauer, die Asylsuchende vom Hafen fernhalten soll.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Steinmeier unter Feuer: Kontroverse um Ukraine-Hilfen und Taurus-Lieferungen
30.04.2024

Bundespräsident Steinmeier steht wegen seiner Aussagen zur Ukraine-Hilfe in der Kritik. Politiker werfen ihm vor, seine Rolle nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen SAP Stellenabbau: Abfindungsangebote stehen, 2600 Jobs sollen wegfallen
30.04.2024

Im Rahmen der weltweiten Umstrukturierung von SAP sollen 2600 Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut werden. Nun wurden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
30.04.2024

Ukraine ruft nach dringender Militärhilfe, während tägliche Raketenangriffe weiterhin zivile Opfer fordern. Selenskyj und Stoltenberg...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massenprotest bei Thyssenkrupp: Beschäftigte fordern Arbeitsplatzerhalt
30.04.2024

Bei Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel ist viel im Umbruch. Arbeitnehmervertreter fordern Standortgarantien und...

DWN
Immobilien
Immobilien Vonovia dreht das Blatt: Gewinn nach Milliardenverlust
30.04.2024

Nach einem harten Jahr meldet Deutschlands Immobiliengigant Vonovia einen beeindruckenden Gewinn – ein Wendepunkt. Seine Aktie springt...

DWN
Finanzen
Finanzen Einzelhandel erlebt Umsatzsprung: Hoffnung auf Konsumaufschwung wächst
30.04.2024

Deutschlands Einzelhandel verzeichnet den stärksten Umsatzanstieg seit über zwei Jahren, mit realen Zuwächsen und positiven Aussichten...

DWN
Technologie
Technologie Rakete eines deutschen Start-ups soll in den nächsten Tagen ins Weltall starten
30.04.2024

Elon Musk hat auch klein angefangen: Erstmals seit Jahrzehnten soll nun eine kommerzielle Trägerrakete eines deutschen Unternehmens...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschlands Wirtschaft trotzt Erwartungen: Wachstum statt Rezession im ersten Quartal
30.04.2024

Deutschlands Wirtschaft wächst trotz düsterer Prognosen: 0,2 Prozent Wachstum im ersten Quartal. Auch der Einzelhandel gibt Anlass zur...