Wirtschaft

Energie-Agentur: Ölmarkt „ertrinkt“ im Überangebot

Mit Irans Rückkehr als Ölproduzent könnte der der Markt in einem „Überangebot ertrinken“. Das werde für einen weiteren Preisverfall sorgen, warnt die Internationale Energieagentur.
19.01.2016 16:16
Lesezeit: 1 min
Energie-Agentur: Ölmarkt „ertrinkt“ im Überangebot
Der Ölpreis der Marke Brent im Jahresverlauf. (Grafik: ariva.de)

An den weltweiten Rohölmärkten ist laut Internationaler Energie-Agentur (IEA) vorerst kein Ende des Überangebots in Sicht. Das Ungleichgewicht dürfte noch mindestens bis weit ins laufende Jahr hinein anhalten, erklärte die IEA am Dienstag. Grund seien das weltweit ungewöhnlich milde Winterwetter sowie die steigende Ölproduktion. Der Ölmarkt müsste sich auf das dritte Jahr in Folge gefasst machen, in dem das Angebot die Nachfrage deutlich übersteige. Die Ölpreise befinden sich seit Monaten auf Talfahrt, Brent-Öl ist mit einem Preis von unter 30 Dollar je Barrel derzeit so billig wie seit 2003 nicht mehr.

Nach der Aufhebung bestimmter Sanktionen drängt nun auch der Iran zurück auf die Ölmärkte: Das Land kündigte an, seine Förderung massiv zu erhöhen. Die Nachfrage dürfte dagegen 2016 auch in China sinken, wo der Ölverbrauch im vergangenen Jahr trotz langsameren Wirtschaftswachstums noch Rekordwerte erreicht hatte.

Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) reagiert anders als früher nicht mit einer Drosselung der Förderung auf die geringe Nachfrage. So wollen die traditionellen Ölförderländer ihre Marktanteile gegen aufstrebende Fracking-Produzenten in den USA verteidigen. Die OPEC rechnet angesichts des Preisdrucks vielmehr damit, dass 2016 in Ländern außerhalb der Organisation die Produktion sinken und damit die Stabilisierung der Märkte eingeleitet wird.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Fahrerlose Taxis in Hessen: Chinesische Technik, deutscher Pilotbetrieb
01.06.2025

In Deutschland startet das erste Pilotprojekt für autonome Taxis: Ohne Fahrer, aber mit Überwachung aus der Ferne. Ein Modell mit...

DWN
Technologie
Technologie Goldrausch 2.0: Wie Google KI neu definiert – und Europa zuschaut
01.06.2025

Google I/O 2025 bietet einen tiefen Einblick in die nächste Ära der Künstlichen Intelligenz – von echten 3D-Videocalls bis hin zu...

DWN
Panorama
Panorama Nur noch fünf Minuten: Schlummertaste in Deutschland beliebt
01.06.2025

Mit der Schlummertaste kann man das Aufstehen verzögern. Ärzte raten davon ab, aber die Praxis ist gerade in Deutschland gängig....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gesundheitscheck vor der Einstellung: Rechte und Grenzen für Bewerber
01.06.2025

Ein Vorstellungsgespräch ist erfolgreich verlaufen, doch bevor der Arbeitsvertrag unterschrieben wird, fordert der potenzielle Arbeitgeber...

DWN
Technologie
Technologie SaaS ist tot – die Zukunft gehört der KI, nicht Ihrer Plattform
01.06.2025

Niemand will die Nutzung Ihrer Plattform lernen – Unternehmen wollen Ergebnisse. Künstliche Intelligenz ersetzt Tools durch fertige...

DWN
Panorama
Panorama EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen
01.06.2025

Von Verspätungen betroffene Fluggäste haben in Zukunft möglicherweise deutlich seltener Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...