Finanzen

Kapitalflucht aus China: US-Unternehmen ziehen sich zurück

Lesezeit: 1 min
23.01.2016 01:48
Investoren haben im vergangenen Jahr mehr Geld aus China abgezogen als bislang angenommen. In einer Umfrage geben US-Unternehmen die Rechtsunsicherheit an. Tatsächlich haben viele Konzerne schlechte Ergebnisse erwirtschaftet und sehen nun die Chance, sich gesichtswahrend zurückzuziehen.
Kapitalflucht aus China: US-Unternehmen ziehen sich zurück

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das Institute for International Finance gab am Mittwoch bekannt, dass es neuesten Schätzungen zufolge im vergangenen Jahr zu einem Netto-Kapitalabfluss von etwa 735 Milliarden Dollar aus den Schwellenländern kam. Allein aus China seien rund 675 Milliarden Dollar abgezogen worden. Im Oktober hatte das Institut das Gesamtvolumen der Kapitalflucht aus Schwellenländern für 2015 noch auf etwa 540 Milliarden Dollar beziffert, schreibt die Financial Times.

Die Schätzung hätte deutlich korrigiert werden müssen, weil die Kapitalflucht aus China in den letzten drei Monaten des Jahres noch einmal stark angezogen habe. China versucht seit einiger Zeit, die Abflüsse zu unterbinden. Weil deswegen immer öfter Geld über verschlungene Pfade aus China transferiert werde, seien Schätzungen schwierig, so das Institut.

Dem China Business Climate Survey Report der amerikanischen Handelskammer in China zufolge hätten außerdem mehr als ein Drittel der in China tätigen US-Konzerne im vergangenen Jahr stagnierende oder negative Einkünfte vermeldet. Als größte Herausforderung für eine Geschäftstätigkeit in China nannten die befragten Unternehmen zudem die unklare Rechtslage und die „inkonsistente regulatorische Interpretation“ durch die Aufsichtsbehörden.

Die Umfrageergebnisse sind nicht nur aufgrund der schwierigen Umstände bei der statistischen Erhebung vorsichtig zu interpretieren. So gibt es ernstzunehmende Marktbeobachter, die in der Berichterstattung zu China und insbesondere beim Thema Kapitalflucht eine mutwillige Skandalisierung erkennen. Damit solle von Problemen in den eigenen Finanzmärkten abgelenkt werden.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...