Wirtschaft

Russland kann Ölpreis unter 20 Dollar leichter verkraften als die USA

Der Chefanalyst der Bremer Landesbank, Folker Hellmeyer, hat eine interessante Analyse zum Ölpreis veröffentlicht. Demnach könnten Länder wie Russland und Saudi-Arabien auch noch bei einem Preis von 20 Dollar profitabel produzieren, während westliche Länder in Schwierigkeiten geraten.
24.01.2016 01:05
Lesezeit: 1 min
Russland kann Ölpreis unter 20 Dollar leichter verkraften als die USA
Quelle: Bremer Landesbank, Forex Report vom 22. Januar 2016

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Chefanalyst der Bremer Landesbank, Folker Hellmeyer, analysiert die Entwicklung des Ölpreises:

„Wir empfehlen darüber hinaus, dass man analysieren sollte, ob der Ölpreisverfall durch steigendes Angebot und/oder sinkende Nachfrage ausgelöst wurde.

Fakt ist, dass die Nachfrage nach Öl 2015 stieg und weiter steigt. Würde die Nachfrage sinken, würden Sorgen auf ersten Blick begründet sein.

Fakt ist, dass neue Technologien immer energieeffizienter werden und fossile Energieträger durch Alternativen ersetzt werden. Damit verliert der Ölpreis als Konjunkturindikator auch seine Aussagefähigkeit im Zeitreihenvergleich! Das ist der 2. Blick und der ist extrem wichtig!

Fakt ist, dass der niedrige Ölpreis gerade für die Eurozone eine Stimulanz für den Binnensektor darstellt.

Fakt ist, dass die Produzenten ihre Förderung in dieser Preiskrise prozyklisch und damit die Krise verschärfend erhöhten, um in der Lage zu sein, Cash-Flows zu generieren, die es ermöglichen Kredite zu bedienen (u.a. Fracking/Shale). Das ist ein endliches Spiel. Je länger dieses Preisniveau anhält, desto mehr Player werden ausscheiden mit der Folge von Angebotsverkürzungen (= Schwäche hat keine nachhaltige Trendfähigkeit!).

Fakt ist, dass nur der arabische Raum und Russland mit operativen Kosten unter 20 USD pro Fass Öl, dieses Niveau dauerhaft ertragen können.“

Fakt ist, dass vor diesem Hintergrund der Preisverfall am Ölmarkt ein temporäres Phänomen darstellen wird.

Fakt ist, dass der Blick auf aktuelle Öl-Lagerdaten bezüglich des potentiell nachhaltigen Trends als maßgebliche Einflussgröße mehr irritiert als leitet.“

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Patient Pflegeversicherung: Es fehlen Milliarden in den Kassen
13.07.2025

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland – und die Finanzierungslücke wächst. Der Bundesrechnungshof warnt und spricht von über 12...

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...