Finanzen

Preisverfall bei Rohstoffen: Rio Tinto meldet hohen Verlust

Der Preisverfall wichtiger Rohstoffe bringen Bergbauunternehmen in Schwierigkeiten. Der australische Konzern Rio Tinto hat für das vergangene Jahr einen Geschäftsverlust von fast einer Milliarde Euro bekanntgegeben. Zudem sei geplant, Förderprojekte zu kürzen und Einsparungen vorzunehmen.
11.02.2016 11:45
Lesezeit: 1 min

Der Preisverfall bei Rohstoffen wie Kupfer oder Eisenerz macht dem australischen Bergbaukonzern Rio Tinto schwer zu schaffen. Im vergangenen Jahr fiel deswegen ein Nettoverlust von fast 900 Millionen Dollar an, wie Reuters am Donnerstag meldete. 2014 konnte noch ein Gewinn von 6,5 Milliarden Dollar erzielt werden. Zum Verlust hätten auch Milliarden-Abschreibungen unter anderem auf ein Projekt in Guinea beigetragen, teilte das Unternehmen mit. Nun will es die Kosten weiter senken. Allein für 2016 und 2017 sind zusätzliche Einsparungen von zwei Milliarden Dollar geplant.

Zugleich nahm der weltweite Branchenzweite hinter dem Rivalen BHP Billiton die Zusage zurück, die Dividende nie zu kürzen. „Angesichts der deutlichen Eintrübung des wirtschaftlichen Umfeldes und der damit verbundenen Unsicherheit am Markt meint das Management, dass es nicht mehr angemessen ist, an der Politik steigender Dividenden festzuhalten“, erklärte das Unternehmen. Die Bergbaukonzerne stehen unter dem Druck von Ratingagenturen, die mit Herabstufungen der Bonitätsnote drohen, wenn die Ausschüttungen an die Aktionäre bei mauen Geschäften weiter erhöht werden. Rio Tinto hat allerdings in den vergangenen drei Jahren seine Verschuldung deutlich abgebaut und ist deswegen in einer besseren Lage als viele Konkurrenten.

Die Preise für Kupfer sind von rund 10.000 Dollar im Jahr 2011 auf aktuell etwa 4500 Dollar pro Tonne gesunken. Der Marktpreis für Eisenerz hat im gleichen Zeitraum von etwa 180 Dollar auf derzeit 43 Dollar je Tonne nachgegeben. Die Rückgänge spiegeln eine Abkühlung des weltwirtschaftlichen Wachstums wieder. Der für Rohstoffe wichtige Baltic Dry-Index ist unterdessen auf ein neues Allzeit-Tief von 290 Punkten gesunken.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...

DWN
Politik
Politik Steinmeier drängt auf mehr gemeinsame Rüstungsprojekte in Europa
08.07.2025

Bei seinem Besuch in Lettland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Zusammenarbeit in der europäischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwäche in China bremst Porsche: Absatz geht im ersten Halbjahr zurück
08.07.2025

Porsche muss im ersten Halbjahr 2025 einen spürbaren Rückgang beim Fahrzeugabsatz hinnehmen. Besonders in China läuft das Geschäft...

DWN
Politik
Politik Trump verspricht Raketen für die Ukraine – doch zu welchem Preis?
08.07.2025

Donald Trump kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an – obwohl er sich lange zurückhielt. Ein Signal der Stärke oder Teil...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nvidia-Aktie auf Höhenflug: Wie realistisch ist das 250-Dollar-Ziel?
08.07.2025

Die Nvidia-Aktie eilt von Rekord zu Rekord – doch Analysten sehen noch Luft nach oben. Wie realistisch ist das Kursziel von 250 Dollar?...

DWN
Politik
Politik NATO-Chef erwartet Doppelangriff: China greift Taiwan an, Russland die NATO
08.07.2025

Ein gleichzeitiger Angriff Chinas auf Taiwan und Russlands auf die NATO – ausgerechnet NATO-Chef Mark Rutte hält dieses...