Finanzen

Renaissance in der Krise: Nachfrage nach Gold zieht stark an

Lesezeit: 1 min
13.02.2016 01:38
Die Nachfrage nach physischem Gold zog in den vergangenen Wochen stark an. Angetrieben werden die Verkaufszahlen von der Sorge vieler Anleger vor möglicherweise bevorstehenden Verwerfungen an den Finanzmärkten. Derweil wurde bekannt, dass die Kanadische Zentralbank rund die Hälfte ihrer geringen Vorräte verkauft hat.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die kanadische Zentralbank hat rund die Hälfte ihrer geringen Goldbestände verkauft, wie der Finanzblog Zerohedge am Freitag meldete. Demnach seien in den vergangenen Wochen rund 1,3 Tonnen Gold verkauft worden. Die Vorräte der kanadischen Zentralbank belaufen sich nunmehr auf nur noch 1,7 Tonnen des Edelmetalls. Zerohedge zufolge habe die Notenbank keine besonderen Gründe für den Verkauf genannt, es habe sich um reguläre Geschäfte gehandelt.

Die Entscheidung ist bemerkenswert, da der Goldpreis in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen ist und auf lange Sicht noch weiter steigen dürfte. Seit Anfang Januar ist der Preis für das Edelmetall von etwa 1070 Dollar pro Feinunze (31,1 Gramm) auf derzeit 1235 Dollar gestiegen, was einen Zuwachs von rund 15 Prozent bedeutet. Auch Silber verzeichnete im gleichen Zeitraum Zugewinne. Der Preis stieg von etwa 14 Dollar je Unze auf aktuell rund 15,75 Dollar.

Wie Zerohedge am Donnerstag berichtete, habe die Nachfrage nach Barren und Münzen in den vergangenen Monaten stark zugenommen. BullionByPost, der größte Online-Händler Großbritanniens, vermeldete am Donnerstag Rekordverkäufe von rund 5,6 Millionen Pfund. Diese überträfen laut dem Gründer des Handelshauses, Rob Halliday-Stein, den bisherigen Tagesrekord von 4,4 Millionen Pfund vom Oktober 2014: „Die Nachfrage im Münzmarkt hat sich seit dem Ende des vergangenen Jahres aufgebaut, aber heute Morgen sind die Dinge eskaliert. Einige Londoner Banken haben ungewöhnlich große Bestellungen für physisches Gold in Auftrag gegeben.“

Das Londoner Handelshaus ATS Bullion berichtete, es habe seit dem 1. Februar 4000 Goldbarren und Münzen verkauft – eine Steigerung von rund 40 Prozent im Jahresvergleich. „Es ist verrückt, es war die beste Woche seit 2012. Die Kunden sind in Schlangen auf der Straße angestanden“, sagte Michael Cooper von ATS Bullion laut Zerohedge.

Die Nachfrage aus Asien und insbesondere aus China bleibt derweil ungebrochen hoch. Einem Bericht des World Gold Council zufolge sei die Nachfrage nach Goldmünzen aus China im vierten Quartal 2015 um 25 Prozent im Vergleich zum letzten Quartal 2014 angezogen. Insgesamt hätten Zentralbanken dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr rund 588 Tonnen Gold gekauft. Dieser Wert wurde nur 2013 übertroffen, als 625 Tonnen nachgefragt wurden.

Der Anstieg der Marktpreise ist einerseits als Reaktion auf die Börsenturbulenzen der vergangenen Tage zu verstehen, andererseits drückt sich darin ein grundlegendes Misstrauen gegenüber der Stabilität der Finanzmärkte aus. Überdies werteten Anleger das auffallende Zögern der Fed, bald weitere Zinserhöhungen durchzuführen, als Zeichen, dass die US-Konjunktur weit weniger stabil ist als bisher kommuniziert.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Neuwahl: Termin im Februar oder März im Gespräch
11.11.2024

Im Ringen um den Termin für die Neuwahl des Bundestags wird es zunehmend wahrscheinlicher, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Rekordhoch: Kryptowährung erreicht neues Allzeithoch bei über 86.000 Dollar
11.11.2024

Ein neues Bitcoin-Rekordhoch bei über 82.000 US-Dollar - am Montag war es soweit. Die Kryptowährung setzte ihren Rekordlauf der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall-Aktie steigt: Rüstungsindustrie - neues Wirtschaftswunder aus Deutschland?
11.11.2024

Während in Deutschland die Deindustrialisierung auf Hochtouren läuft, ist der Rüstungskonzern Rheinmetall Hauptprofiteur der aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Debatte um VW-Sparpläne: VW verschiebt entscheidende Planungsrunde
11.11.2024

Die Planungsrunde im November gilt als zentraler Termin für die strategische Fünf-Jahres-Planung bei Volkswagen (VW). Doch die...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis gibt weiter nach: Was bedeutet das für Anleger? Gold verkaufen?
11.11.2024

Der Goldpreis ist zu Beginn der neuen Börsenwoche gefallen. Die US-Wahl und die Zinspolitik der US-Notenbank Fed haben ihre Spuren...

DWN
Politik
Politik Deutschlandticket: Länder sorgen sich um die Fortführung nach dem Ampel-Aus
11.11.2024

Der Bruch der Ampel-Koalition könnte auch die Fortführung wichtiger Projekte gefährden, die bereits angeschoben wurden. Verkehrsminister...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ifo: Auftragsmangel erreicht höchsten Wert seit 2009
11.11.2024

Die deutsche Wirtschaft kämpft zunehmend mit einem wachsenden Auftragsmangel, der immer mehr Unternehmen belastet. Laut einer aktuellen...

DWN
Politik
Politik Trump und Putin: Kreml weist Telefonat nach der US-Wahl zurück - Fake-News?
11.11.2024

Der gewählte US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin haben nach Angaben des Kremls in der vergangenen Woche...