Der italienische Ölkonzern Eni streicht nach einem Milliardenverlust seine Investitionen zusammen, wie Reuters am Freitag meldete. Dem Unternehmen zufolge fiel wegen Abschreibungen auf Ölförderanlagen im vierten Quartal ein Verlust von 8,46 Milliarden Euro an. Die Ausgaben sollten nun um ein Fünftel gekürzt werden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Wo genau die Investitionen gekappt werden sollen, ließ Eni offen. An der Börse kamen die Pläne indes gut an: Die Aktien legten mehr als fünf Prozent zu.
Der Ölpreisverfall macht den Unternehmen der Branche zu schaffen. Wie kürzlich bekannt wurde, verdiente der weltweit größte börsennotierte Öl-Konzern Exxon Mobil im abgelaufenen Quartal so wenig wie seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr. Beim Konkurrenten BP war der Verlust 2015 so groß wie nie zuvor. Die Ratingagentur S&P setzte zuletzt die Bonitätsnoten für mehrere Firmen herunter.
Auch Unternehmen benachbarter Branchen sind vom Ölpreisverfall betroffen. So hat der texanische Ausrüster für Erdölförderer Halliburton angekündigt, weiter Personal abzubauen. Die niedrigen Ölpreise führten im vierten Quartal zu einen Nettoverlust von 28 Millionen Dollar.