Ein selbstfahrendes Auto von Google hat möglicherweise erstmals einen Unfall verursacht. Das Fahrzeug vom Typ Lexus RX450h sei Mitte Februar in Mountain View bei San Francisco gegen einen Linienbus gestoßen, als es ein Hindernis habe umfahren wollen, erklärte der Internetkonzern in einer Stellungnahme für die Behörden. Bei dem Zwischenfall wurde demnach der Kotflügel des Busses beschädigt. Verletzt worden sei niemand.
Der Google-Mutterkonzern Alphabet räumte am Montag ein, einen Teil der Verantwortung zu tragen. Das Fahrzeug und auch sein Testfahrer hätten angenommen, dass der Bus abbremse oder das Auto durchlasse. Es sei genügend Platz vorhanden gewesen. Demnach war das Google-Auto mit einer nur sehr geringen Geschwindigkeit von weniger als drei Stundenkilometern (zwei Meilen pro Stunde) unterwegs, während es beim Bus 24 km/h waren. Der Konzern, der in Mountain View beheimatet ist, aktualisierte nach eigenen Angaben die Fahrzeugsoftware, um ähnliche Vorfälle künftig zu vermeiden. Wer die Schuld an dem Unfall trägt, ist nicht offiziell festgestellt worden.
Google versucht gerade, die Behörden davon überzeugen, auch Fahrzeuge ohne Lenkrad auf Straßen fahren lassen zu dürfen. So kritisierte der Konzern im Dezember Vorschläge aus Kalifornien, nach denen auch selbstfahrende Autos mit Lenkrad sowie Gas- und Bremspedalen ausgestattet sein müssen, wenn sie im Straßenverkehr unterwegs sind. Auch ein Fahrer mit Führerschein wäre demnach vorgeschrieben.
Im November hatte Google erklärt, in der bisher sechsjährigen Versuchsphase mit selbstfahrenden Autos habe es 17 Bagatellunfälle gegeben, die aber alle nicht von den Fahrzeugen verursacht worden seien.