Finanzen

Chinas Exporte brechen überraschend stark ein

Die Exporte Chinas sind im Februar um über ein Viertel eingebrochen. Die am Dienstag vorgelegten Zahlen illustrieren die andauernde Abkühlung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Sondereffekte spielten dabei allerdings ebenfalls eine Rolle.
08.03.2016 09:19
Lesezeit: 1 min

Die chinesischen Exporte sind im Februar so stark eingebrochen wie seit 2009 nicht mehr, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet. Binnen Jahresfrist sanken die Ausfuhren den am Dienstag vorgelegten Daten zufolge um 25,4 Prozent und damit rund doppelt so stark wie von Volkswirten erwartet.

Volkswirte verwiesen allerdings darauf, dass die drastischen Rückgänge wohl auch mit dem Feiertagen zum chinesischen Neujahrsfest zusammenhängen, die in diesem Jahr im Februar gewesen seien, 2015 indes größtenteils erst im März.

„Die Exporte waren im Februar vergangenen Jahres sehr stark, weil das Neujahrsfest so spät gefeiert wurde und die dadurch verursachten Urlaubsunterbrechungen in den März hinein fielen“, sagte Analyst Julian Evans-Prichard von Capital Economics. „In diesem Monat könnte es deshalb eine deutliche Gegenbewegung mit sehr starken Zahlen geben.“ Insgesamt blieben die Aussichten angesichts der weltweit schwächelnden Nachfrage aber gedämpft. Besonders im Asien-Pazifik-Raum und in den USA werden derzeit weniger Waren „Made in China“ gekauft, sagte Frederik Kunze von der NordLB.

China importierte im Februar auch deutlich weniger als erwartet. Die Einfuhren sanken um 13,8 Prozent, was auf eine schwache Binnennachfrage hinweist. Darunter leiden auch die deutschen Unternehmen: Deren Exporte in die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt sind 2015 gesunken - zum ersten Mal seit 1997. Im vergangenen Jahr wuchs das chinesische Bruttoinlandsprodukt mit 6,9 Prozent so gering wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr. In den kommenden Jahren könnten es um die 6,5 Prozent sein, hofft die Regierung in Peking.

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