Politik

Doping-Geständnis: Sponsoren gehen auf Distanz zu Scharapowa

Die russische Tennisspielerin Maria Scharapowa ist positiv auf Doping getestet worden. Nach ihrem öffentlichen Geständnis gehen erste Sponsoren und Werbepartner auf Distanz zu einem der Stars des Tennis-Zirkus.
08.03.2016 21:11
Lesezeit: 1 min

Nach dem Dopinggeständnis von Maria Scharapowa gehen die ersten Sponsoren und Werbepartner auf Distanz zu der russischen Tennisspielerin. Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA verwies auf die laufenden Ermittlungen des Weltverbandes ITF und wollte sich zum aktuellen Stand nicht weiter äußern.

Vorerst ist die fünfmalige Grand-Slam-Turniersiegerin jedoch suspendiert, ein Olympia-Start scheint nach aktuellem Stand ausgeschlossen. Experten rechnen mit einer möglichen Sperre von einem Jahr bis zu mehreren Jahren. Auch für das hochkarätig besetzte Stuttgarter Damen-Turnier im April und den Namenssponsor Porsche ist das Dopingvergehen Scharapowas ein herber Rückschlag.

Man bedauere die aktuellen Nachrichten, teilte der Sportwagenbauer Porsche am Dienstag mit. «Bis weitere Details hierzu bekannt sind und wir die Situation analysieren können, haben wir uns entschieden, die geplanten Aktivitäten auszusetzen», hieß es in einer Mitteilung an die Deutsche Presse-Agentur. Scharapowa ist Markenbotschafterin von Porsche und für das WTA-Turnier eine wichtige Attraktion.

Auch der US-Sportartikelhersteller Nike legte den hoch dotierten Sponsoringvertrag vorerst auf Eis. Nike wolle das Ergebnis weiterer Ermittlungen abwarten, bevor über die nächsten Schritte entschieden werden soll. Der Schweizer Uhrenhersteller TAG Heuer erklärte, dass der Ende 2015 ausgelaufene Vertrag nicht verlängert werde.

Scharapowa wurde während der Australian Open im Januar die Einnahme der verbotenen Substanz Meldonium nachgewiesen. «Der positive Test ist eine Katastrophe fürs Tennis. Jetzt ist einer der größten Stars des Sports der Geschichte gesperrt und für immer befleckt», schrieb die britische Zeitung «Daily Mail» am Dienstag. Für die italienische «La Repubblica» liegt «die Welt in Trümmern, sicherlich die Welt der russischen Tennisspielerin, aber auch die der Tennis-Welt.»

Meldonium wird unter dem Markennamen Mildronat als Herzmedikament in den baltischen Staaten und in Russland vertrieben; in Deutschland ist es als Arzneimittel nicht zugelassen. Es soll die Durchblutung fördern und somit als Medikament für Angina Pectoris und Herzerkrankungen geeignet sein. Athleten versprechen sich durch die Einnahme der Substanz eine verbesserte Durchblutung und damit eine Steigerung der physischen sowie mentalen Belastungsfähigkeit.

«Ob es wirklich hilft, weiß ich nicht», sagte der Leiter des Instituts für Dopinganalytik und Sportbiochemie Kreischa, Detlef Thieme, und sprach von einer «Lifestyle-Droge, die prophylaktisch genommen wird, obwohl ihre tatsächliche Leistung auf Sportler fragwürdig ist».

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrpflicht in Deutschland: Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
22.06.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stellenabbau: Deutsche Industrie verliert in nur einem Jahr 100.000 Arbeitsplätze
22.06.2025

Die desaströse Wirtschaftspolitik der letzten Jahre führt in der Konsequenz zu immer mehr Stellenabbau in der deutschen Industrie. Vor...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliardenschwere Anleger schwenken um: Keine Rezession in Sicht
22.06.2025

Milliardenschwere Fondsmanager halten eine globale Rezession inzwischen für höchst unwahrscheinlich. Dennoch dominieren Unsicherheit und...

DWN
Immobilien
Immobilien Hamburger Westfield-Überseequartier: Ist das die Renaissance der Shopping-Malls?
22.06.2025

In Hamburg hat ein gigantisches Einkaufszentrum auf 419.000 Quadratmetern eröffnet. Ein Tor, wer dabei nur an Shopping denkt. Der...

DWN
Finanzen
Finanzen Home Bias: Warum Anleger oft falsch investieren
22.06.2025

Home Bias ist die Neigung von Anlegern, im eigenen Land oder Währungsraum zu investieren. Immer wieder wird gesagt, dass deutschen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mein Job, dein Job: Jobsharing als Arbeitsmodell der Zukunft?
22.06.2025

Aufgrund gesteigerter Ansprüche von Arbeitnehmern und zunehmendem Fachkräftemangel müssen Unternehmen kreativ werden, was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mahnlauf statt Innovation: Wie Zahlungsausfälle die Wirtschaft bremsen
22.06.2025

Zahlungsverzögerungen belasten Europas Unternehmen massiv. Jeder zweite Betrieb rechnet mit Kundeninsolvenzen – Investitionen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Berkshire Hathaway-Aktie: Warren Buffetts Abgang belastet – wie viel Substanz bleibt?
22.06.2025

Berkshire Hathaway verliert nach Buffetts Rückzug an Kurswert. Die Aktie steht unter Druck – und der Markt stellt die Zukunft des...