Politik

Flüchtlinge: Schweden will unwillige Staaten aus dem Schengen-Raum werfen

Eine Umverteilung der Flüchtlinge in Europa sei dringen notwendig, so Schwedens Premier Stefan Löfven. Kein Staat in der EU dürfe sich nur das Gute herauspicken. Länder, die keine Flüchtlinge aufnehmen, sollten daher aus dem Schengen-Raum ausgeschlossen werden.
10.03.2016 01:15
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der schwedische Regierungschef Stefan Löfven sieht für EU-Staaten, die sich nicht an der Umverteilung von Flüchtlingen beteiligen, keinen Platz im Schengen-System. Niemand könne sich in der EU „nur die guten Dinge herauspicken“, sagte der Sozialdemokrat am Mittwoch im Europaparlament in Straßburg. Wer sich nicht an der Aufnahme von Flüchtlingen beteilige, könne auch nicht im Schengen-Raum bleiben.

Eine Umverteilung der Flüchtlinge innerhalb der EU sei dringend notwendig, mahnte Löfven. Schweden habe proportional am meisten Flüchtlinge aufgenommen. Wenn sich alle EU-Länder entsprechend verhalten und gemeinsam gehandelt hätten, gebe es heute „gar kein Problem“.

Wir müssen von Chaos zu Kontrolle kommen“, sagte Löfven. Wenn dies nicht gelinge, werde die europäische Zusammenarbeit insgesamt aufs Spiel gesetzt. „Davon betroffen sind dann alle“, warnte er.

Die teilweise massive Kritik im Europaparlament an dem geplanten Flüchtlingspakt der EU mit der Türkei wies der schwedische Regierungschef zurück. „Ich denke, das ist der richtige Weg“, sagte er. Der Menschenhandel durch die Schleuser müsse beendet werden.

Die EU-Innenminister hatten bereits im vergangenen Jahr die Umverteilung von rund 160.000 Flüchtlingen auf alle 28 EU-Staaten beschlossen. Zahlreiche Länder verweigern aber ihre Teilnahme. Wegen des Flüchtlingsandrangs haben mehrere Länder das Schengen-Abkommen ausgesetzt und wieder Grenzkontrollen zu ihren EU-Nachbarn eingeführt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzverwalter: „Enorme Geldverbrennung“ bei Wirecard
11.07.2025

Der Anwalt Jaffé ist seit fünf Jahren mit der Sicherung des übrig gebliebenen Vermögens beschäftigt. Er fand nach eigenen Angaben im...

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....