Die Aktienmärkte in Fernost haben am Mittwoch vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed keine gemeinsame Richtung gefunden. Während die Börse in Japan ins Minus rutschte, legten die Indizes in China zu. „Es ist keine Frage, dass vom Offenmarktausschuss der Fed die dringend benötigte Klarheit erwartet wird“, sagte Credit Suisse-Leiter Stefan Worrall. Fachleute gehen nicht von einer Zinsänderung durch die amerikanische Zentralbank am Mittwoch aus. Investoren erhoffen sich aber Hinweise darauf, wie es bei der geplanten Anhebung der Zinsen weitergeht.
In Tokio verlor der Nikkei-Index 0,8 Prozent auf 16.974 Punkte. Händler machten einen stärkeren Kurs des Yen für die Entwicklung verantwortlich. Auch der Bankensektor ließ Federn, nachdem Notenbankchef Haruhiko Kuroda angedeutet hatte, dass der im Januar überraschend eingeführte Strafzins von 0,1 Prozent für bestimmte Einlagen von Banken auf minus 0,5 Prozent erweitert werden könnte.
Der Index für die asiatischen Aktien ohne Japan notierte rund 0,2 Prozent niedriger. In Schanghai legte die Börse dagegen um 0,2 Prozent zu. Am letzten Tag des jährlichen Parteitags hatte Chinas Ministerpräsident Li Keqiang gesagt, er rechne nicht mit einem Absturz der heimischen Wirtschaft.
Der deutsche Aktienmarkt ist am Mittwoch vor dem Fed-Entscheid mit Gewinnen in den Handel gestartet. Der Dax stieg in den ersten Handelsminuten um 0,7 Prozent auf rund 10.000 Punkte. Schon zu Wochenbeginn hatte der Leitindex die psychologisch wichtige Marke erstmals seit Januar wieder übersprungen, sich allerdings nicht darüber halten können.
Für Gesprächsstoff sorgten die Börsenbetreiber Deutsche Börse und LSE, die sich auf Details zur geplanten Fusion einigten: Die Titel der Deutschen Börse stiegen um 1,8 Prozent, die der LSE um 0,8 Prozent. Auf Talfahrt gingen die im MDax notierten Aktien von Bilfinger, die fast sieben Prozent einbüßten. Der kriselnde Bau- und Industriedienstleister hatte einen skeptischen Ausblick auf das laufende Jahr veröffentlicht. Ebenfalls im MDax zogen dagegen die Aktien von Brenntag um 4,6 Prozent an. Der Chemikalienhändler hatte nach einer Gewinnsteigerung im abgelaufenen Geschäftsjahr die Dividende angehoben.