Enttäuschende deutsche Konjunkturdaten und Spekulationen auf eine baldige US-Zinserhöhung haben dem Dax am Dienstag zugesetzt. Er verlor zur Eröffnung 1,8 Prozent und fiel auf 9644 Punkte. Der Auftragseingang der deutschen Industrie ging im Februar überraschend um 1,2 Prozent zurück. Grund hierfür seien Beobachtern zufolge offenbar die jüngsten Börsenturbulenzen und die schwächelnde Konjunktur in den Schwellenländern sowie den USA.
Zuvor hatte der US-Notenbanker Eric Rosengren signalisiert, dass die Fed die geldpolitischen Zügel früher anziehen könnte als gedacht. Dabei gehöre Rosengren üblicherweise zu denjenigen, die für eine lockere Geldpolitik eintreten, betonte Sean Callow, Devisenstratege der Bank Westpac. Zu den größten Verlierern gehörte die Aktie von Schaeffler, nachdem die Obergesellschaft die restlichen Vorzugsaktien des Autozulieferers zu je 13,10 Euro verkauft hatte. Schaeffler-Titel büßten 7,2 Prozent auf 12,91 Euro ein. Das Unternehmen will mit den Einnahmen von insgesamt 1,24 Milliarden Euro Schulden zurückzahlen.
In Asien haben sinkende Ölpreise und die Unsicherheit über das weitere Vorgehen der US-Notenbank Fed am Dienstag ebenfalls die Aktienmärkte belastet. In Tokio büßte der Nikkei-Index 2,4 Prozent auf 15.732 Punkte ein und fiel damit auf den niedrigsten Stand seit acht Wochen. Der zuletzt wieder stärkere Yen belastete vor allem exportorientierte Unternehmen. Auch an den übrigen Handelsplätzen ging es zumeist bergab. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans tendierte 1,2 Prozent tiefer. Gegen den Trend lag dagegen die Börse in Schanghai mehr als ein Prozent höher.
Für Verunsicherung sorgte der weiter fallende Ölpreis. Am Ölmarkt notierten die Preise für Nordseeöl der Sorte Brent und US-Leichtöl WTI nur noch bei 37,52 und 35,52 Dollar je Barrel (159 Liter). Investoren zweifelten daran, dass die ölproduzierenden Länder durch Einfrieren der Fördermengen die Überproduktion in den Griff bekommen.
Bei den Einzelwerten gaben in Tokio die Aktien von Toyota, Bridgestone und Nissan jeweils mehr als drei Prozent nach. Der Euro wurde in Fernost mit knapp 1,14 Dollar gehandelt. Der Dollar wurde mit 110,84 Yen bewertet.
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