Finanzen

Industrie-Aufträge gehen im Februar zurück

Die Zahl der Aufträge für die deutsche und amerikanische Industrie ist im Februar zurückgegangen. In Deutschland zeigen sich zudem verstärkende Diskrepanzen zwischen dem schwachen Außenhandel und einem robusten Binnenkonsum.
05.04.2016 11:56
Lesezeit: 1 min

Das Neugeschäft der deutschen Industrie schwächelt. Die Firmen zogen im Februar 1,2 Prozent weniger Aufträge an Land als im Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 0,2 Prozent gerechnet. Im Januar fielen die Aufträge jedoch mit plus 0,5 Prozent deutlich besser aus als zunächst gedacht. Ursprünglich war ein leichtes Minus von 0,1 Prozent gemeldet worden. „Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe entwickeln sich zu Jahresbeginn zurückhaltend“, erklärte des Ministerium. „Hier spiegelt sich nicht zuletzt die gegenwärtig schleppende Entwicklung der globalen Wirtschaft wider.“

Für Schwung sorgte die Inlandsnachfrage, die um 0,9 Prozent zulegte. Die Bestellungen aus dem Ausland hingegen sanken um 2,7 Prozent. Die Maschinenbauer hatten für Februar bereits ein Orderplus vermeldet, spüren nach Angaben des Branchenverbandes VDMA aber noch keine Aufbruchstimmung.

Auch die US-Industrie ist im Februar in eine Auftragsflaute geraten. Die Bestellungen sanken um 1,7 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Montag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Minus in diesem Umfang gerechnet. Im Januar hatte es ein nach unten revidiertes Plus von 1,2 Prozent gegeben. Klammert man den schwankungsanfälligen Verkehrsbereich aus, sammelten die Betriebe im Februar 0,8 Prozent weniger Bestellungen ein.

„Die Zahlen liegen im Rahmen der Erwartungen, und so dürfte es nicht zu verstärkten Konjunktursorgen kommen“, konstatierte Ökonom Ralf Umlauf von der Helaba. Zugleich seien die Daten nicht geeignet, Zinserhöhungsspekulationen zu schüren. Die Chefin der Notenbank (Fed), Janet Yellen, hatte jüngst betont, sie wolle bei der Straffung der Geldpolitik behutsam vorgehen. Sie hält seit der Zinswende im Dezember die Leitzinsen in einer Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent. Viele Experten gehen davon aus, dass die Währungshüter bis Jahresende lediglich zwei kleine Erhöhungen beschließen werden. Das Fed-Führungsmitglied Eric Rosengren sagte nun allerdings, eine Erhöhung sei vielleicht eher angebracht, als es der Markt erwarte. Wer nur eine oder keine Anhebung in diesem Jahr auf dem Zettel habe, sei womöglich zu pessimistisch.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...