Gemischtes

Eigenstromerzeugung mit großem Potential für den Mittelstand

Für mittelständische Unternehmen ist der bewusste Umgang mit dem Thema Energie nicht nur ein Image-Gewinn. Durch eine ökologische Stromerzeugung und eine hohe Eigennutzung lassen sich die anfallenden Stromkosten deutlich senken. Vor allem die Rentabilität von Photovoltaik-Anlagen ist stark gestiegen.
15.04.2016 06:53
Lesezeit: 2 min

Fast zwei Drittel (62 Prozent) der Bevölkerung sind der Meinung, dass Unternehmen in Deutschland nicht genug tun, um Energie zu sparen beziehungsweise den Energieverbrauch zu reduzieren. Das ist das Ergebnis einer E.ON-Umfrage, die das Marktforschungsinstitut YouGov kürzlich unter 2.031 Befragten durchgeführt hat. Dabei können Unternehmen, die ihren Energieverbrauch optimieren, auch bei ihren Kunden punkten. Der Erhebung zufolge geben 59 Prozent der Deutschen an, dass es Einfluss auf ihre Kaufentscheidungen hat, wie sparsam ein Unternehmen mit Energie umgeht. Der unternehmerische Einsatz lohnt allerdings nicht nur beim Umsatz, sondern auch auf der Kostenseite.

„Viele Unternehmen beschäftigen sich schon längst intensiv mit diesem Thema. Trotzdem gibt es Erfahrungswerte, dass in vielen Betrieben der Energieverbrauch noch um bis zu 15 Prozent gesenkt werden kannnicht selten werden sogar Größenordnungen bis zu 50 Prozent an Einsparungen erreicht“, so Dr. Heinz Rosenbaum, Geschäftsführer E.ON Energie Deutschland. Und das meist mit überschaubarem Aufwand und vertretbaren Investitionen. Gefragt seien dabei zukunftssichere und nachhaltige Lösungen, um die eigene Energiebilanz langfristig zu verbessern.

Das bestätigt auch Robert Hienz, Vorsitzender der Geschäftsführung bei E.ON Energie Deutschland, im Interview mit dem Fachportal „Markt & Mittelstand“. „(...) den Kunden geht es heute nicht nur um Stabilität und Verlässlichkeit auf der Kostenseite, sondern auch um Energieeffizienz: Wo kann im Unternehmen, von der Produktion bis zur Verwaltung, langfristig Energie eingespart werden?“ Grundsätzlich könne eine Umstellung auf ganzheitlich nachhaltige Energiekonzepte, die von der Beleuchtung über die Belüftung bis hin zur energiesparenden Werkshalle alles einbeziehen, Ersparnisse zwischen 40 und 50 Prozent erzielen. Sinn machten aber auch singuläre Gewerke wie beispielsweise eine Photovoltaikanlage.

Der wirtschaftliche Vorteil einer eigenen Solarstromanlage liege im Eigenverbrauch, so der Energieanbieter. „Die Kosten der Stromerzeugung aus einer eigenen Photovoltaikanlage sind nur halb so hoch wie die Stromkosten, die Privathaushalte an Energieversorger bezahlen“, sagt E.ON-Solar-Experte Franco Gola. Wer jetzt als Haus- oder Hallenbesitzer noch keine Photovoltaikanlage habe, sei also nicht zu spät dran, sondern könne weiterhin stark profitieren, durch Nutzung des Solarstroms im eigenen Haushalt bzw. im eigenen Unternehmen.

Den selbst produzierten Solarstrom im eigenen Stromkreislauf zu nutzen ist wirtschaftlich inzwischen interessanter, denn Besitzer einer heute installierten Photovoltaikanlage bekommen nur noch ein Drittel der Einspeisevergütung für den ins öffentliche Netz eingespeisten Solarstrom, was Anlagen an Vergütung erhalten haben, die vor fünf Jahren in Betrieb gingen - aktuell gut 12 ct/kWh.

Einen ersten Eindruck über die voraussichtliche Investitionssumme können sich Photovoltaik-Interessenten mit Hilfe des so genannten „Solarrechners“ auf eon.de verschaffen. Er gibt Auskunft darüber, welche Anlage für die Unternehmensbedürfnisse optimal ist, wie viel CO2 eingespart wird, ab wann sich die eigene Photovoltaikanlage rentiert und mit welchem Energieertrag pro Jahr gerechnet werden kann. Kommt ein Kauf nicht infrage, besteht die Möglichkeit eines individuellen Pachtpaketes. Der Vorteil hierbei: Es besteht eine geringe Belastung von Eigenkapital und Kreditlinie, die Pachtraten lassen sich als Betriebsausgabe ansetzen, die Laufzeiten sind flexibel, alle Wartungsdienstleistungen sind enthalten.

Punkten kann der die Energieanbieter auch mit einem Plus an Serviceleistungen rund um Bestandsanlagen. Viele Photovoltaikanlagen wurden vor einigen Jahren unter Zeitdruck errichtet, um durch die Inbetriebnahme vor einem bestimmten Stichtag noch einen höheren Einspeisevergütungssatz zu sichern. Experten schätzen, dass etwa jede dritte Photovoltaikanlage in Deutschland mangelbehaftet ist und nicht das leistet, was sie könnte. Die Kundennachfrage nach Service-, Wartungs- und Fernüberwachungsangeboten bei E.ON steigt daher stetig.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Messerangriff in Hamburg: Mehrere Schwerverletzte am Hamburger Hauptbahnhof
23.05.2025

Bei einem Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof werden mehrere Menschen schwer verletzt. Eine Frau wird festgenommen. Befand sie sich in...

DWN
Politik
Politik Frühere AfD-Chefin: Frauke Petry kündigt Gründung neuer Partei an - Alternative für die FDP?
23.05.2025

Die frühere Vorsitzende der AfD will vom kommenden Jahr an mit einer neuen Partei bei Wahlen antreten. Ziel der Partei soll sein, dass...

DWN
Politik
Politik Kommt die Wegzugsbesteuerung für deutsche Fondsanleger? Neues Hindernis gegen die Abwanderung ins Ausland beschlossen
23.05.2025

Eine geplante Wegzugsbesteuerung bei Investmentfonds soll zunehmende Abwanderung von Geld und Fachkräften aus Deutschland stoppen! Wie die...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Plankenhorn GmbH Maschinenbau: Ein Mittelständler zeigt, wie Digitalisierung den Erfolg antreibt
23.05.2025

Kleine und mittelständische Unternehmen stehen heute vor der Herausforderung, ihre Wettbewerbsfähigkeit im digitalen Zeitalter zu...

DWN
Politik
Politik Rente: Zusätzliche Mittel vom Bund könnten Beiträge senken
23.05.2025

Rente in Gefahr? Milliarden fehlen im System, obwohl der Staat zahlt. Doch was, wenn er mehr gäbe? Stehen Beiträge und Rentenniveau vor...

DWN
Finanzen
Finanzen Börse aktuell: DAX bricht nach Zolldrohung von Trump ein – wie sollten Anleger jetzt reagieren?
23.05.2025

Durch Trumps neue Zolldrohungen gerät die Börse aktuell aus dem Takt. Der DAX bricht ein, der Goldpreis legt zu. Und was bedeutet das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trump plant 50-Prozent-Zölle auf EU-Waren ab Juni - Verhandlungen laufen
23.05.2025

Die USA erhöhen den Druck auf Europa. Präsident Trump droht mit drastischen Zöllen auf EU-Waren. Wird daraus ein Handelskrieg – oder...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuerpauschalen - diese 10 Pauschalen sollten Sie kennen
23.05.2025

Sie müssen nicht alle Kosten in Ihrer Steuererklärung konkret angeben, denn es gibt für viele Fälle Steuerpauschbeträge. Wir stellen...