Volkswagen hat wegen des Skandals um manipulierte Abgaswerte einen Milliardenverlust eingefahren. Der Konzern wies für 2015 einen Betriebsverlust von 4,1 Milliarden Euro aus, wie Reuters berichtet. Hauptrund seien Rückstellungen von 16,2 Milliarden Euro, um die Lasten des Skandals zu schultern, teilte Volkswagen am Freitag im Anschluss an eine Aufsichtsratssitzung in Wolfsburg mit.
Im Vorjahr hatte noch ein operativer Gewinn von 12,7 Milliarden Euro zu Buche gestanden. Unter dem Strich fiel ein Verlust von 1,4 Milliarden Euro an, nach dem deutschen HGB-Bilanzstandard sogar von 5,5 Milliarden Euro.
Europas größter Autobauer hatte sich am Donnerstag mit den US-Behörden auf Grundzüge eines milliardenschweren Entschädigungsplans verständigt. Dieser sieht in den USA den Rückkauf von bis zu einer halben Million Dieselfahrzeugen mit manipulierten Abgaswerten und eine signifikante Entschädigung der Autobesitzer vor.
Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 5,4 Prozent auf 213 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr stellte das Management um Konzernchef Matthias Müller einen Umsatzrückgang um bis zu fünf Prozent und eine operative Rendite zwischen fünf und sechs Prozent in Aussicht. Die VW-Aktie büßte den größten Teil ihres Vortagesgewinnes ein. Sie lag am Nachmittag mit rund 3 Prozent im Minus.
Volkswagen kappt wegen des Abgasskandals die Vorstandsboni um 30 Prozent. Das sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil am Freitag nach einer Aufsichtsratssitzung.
*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***