Eine staatlich geförderte Kaufprämie für Elektroautos stößt in großen Teilen der Bevölkerung auf Ablehnung. 56 Prozent der Bundesbürger halten diese Maßnahme für falsch, berichtete die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid. 38 Prozent der Befragten empfinden die geplante Subventionszahlung von 4000 Euro demnach für richtig. Allerdings wurden für die Erhebung lediglich 501 Menschen befragt.
82 Prozent gaben laut "BamS" an, dass die Prämie für E-Autos die eigene Kaufentscheidung nicht beeinflusst. Lediglich 14 Prozent bejahten dies, so die AFP.
Die Ergebnisse decken sich auch mit einer kürzlich durchgeführten Studie. Jeder siebte Verbraucher in Deutschland spiele derzufolge zwar mit dem Gedanken, sich einen batteriebetriebenen Wagen zuzulegen. Für mehr als die Hälfte der Interessenten sind Kaufprämien und steuerliche Vergünstigungen jedoch kein Grund für die Wahl eines Elektroautos, wie aus einer Befragung der GfK-Marktforschung hervorgeht. Entscheidend seien hingegen Umweltaspekte und geringere Unterhaltskosten im Vergleich zu Wagen mit Benzin- oder Dieselmotoren.
Zwei Drittel der Befragten empfinden Reuters zufolge die hohen Anschaffungskosten von Elektroautos als wesentliche Hürde. Daran ändere eine Kaufprämie wenig. Denn gegen eine höhere Akzeptanz von Elektroautos sprächen die geringe Reichweite und lange Batterieladezeiten. Eine wichtige Rolle bei der Anschaffung spiele die Infrastruktur, wenn es um die Wahl des Antriebs gehe. Rund die Hälfte der Verbraucher sei der Auffassung, dass das Netz an Ladestationen noch unzureichend sei. Die Ergebnisse des GfK Global Green Index, basieren auf einer Befragung von Anfang April
Bundesregierung und Autoindustrie wollen die Deutschen mit einer Prämie von 4000 Euro zum Kauf von Elektro-Fahrzeugen bewegen. Darauf hatten sich beide Seiten in einem Spitzengespräch bei Bundeskanzlerin Angela Merkel vor wenigen Tagen verständigt. Gelten soll der Kaufanreiz ab Mai. Damit sollen die vergleichweise teuren Elektro-Autos billiger und attraktiver werden. Ob das Ziel von einer Million E-Autos bis 2020 damit erreicht werden kann, wird allerdings bezweifelt.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) bekomme unterdessen bereits „vermehrt Anfragen dazu“, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Eine konkrete Zahl nannte er nicht. Die Anfragen gingen „an verschiedensten Stellen“ im Hause ein.
Der Zulieferer Continental geht davon aus, dass reine Elektroautos in den nächsten Jahren weiter ein Nischendasein fristen werden. Als Gründe nannte Vorstandschef Elmar Degenhart am Freitag vor den Aktionären zu hohe Kosten und einen zu geringen Energiegehalt der Batterien. Um sich durchzusetzen, müssten reine Elektroautos mit einer Batterieladung mindestens 500 Kilometer weit fahren. „Und zwar real auf der Straße! Nicht im Labor“, so der Conti-Chef. Als Übergangslösung sei deshalb die Kombination eines Verbrennungsmotors mit einem Elektroantrieb nötig. Solche Hybridautos sind immer mehr gefragt.
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