Politik

Regierungs-Krise Österreich: SPÖ hat keinen Nachfolger für Bundeskanzler

Lesezeit: 1 min
09.05.2016 15:31
In Wien herrscht nach dem Rücktritt des Bundeskanzlers eine veritable Regierungskrise. Die SPÖ hat keinen Nachfolger parat. Also soll ÖVP-Chef Mitterlehner neuer Interims-Kanzler Österreichs werden. Die FPÖ kann sich das Treiben in Ruhe ansehen – sie ist auf dem Weg zur stärksten Partei.
Regierungs-Krise Österreich: SPÖ hat keinen Nachfolger für Bundeskanzler

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Chaos-Tage in Wien: Nach Monaten der heftigen Intrigen ist der an seinem Zick-Zack-Kurs in der Flüchtlingspolitik gescheiterte Bundeskanzler Werner Faymann am Montag zurückzutreten – ohne den österreichischen Sozialdemokraten die Möglichkeit einer geordneten Übergabe zu bieten. Dieser in der Geschichte der Zweiten Republik einmalige Vorfall führt nun dazu, dass der Vizekanzler und Parteichef der konservativen Volkspartei ÖVP, Reinhold Mitterlehner, interimistisch als Kanzler ernannt werden. Der scheidende Kanzler Werner Faymann (SPÖ) wolle noch am Montag bei Bundespräsident Heinz Fischer offiziell seinen Rücktritt einreichen, sagte Faymanns Pressesprecherin der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Fischer werde der Bitte Faymanns nachkommen und Mitterlehner mit der Fortführung aller Geschäfte beauftragen, hieß es aus dem Büro des Präsidenten.

In der SPÖ herrschen trotz des eigentlich erwarteten Sturzes von Faymann Konfusion und Richtungskämpfe. Ein Teil will mit der FPÖ koalieren, was ein scharfer Bruch mit der Tradition der SPÖ wäre.

Die FPÖ kann sich zurücklehnen und auf die nächsten Wahlen warten: Alle Umfragen sagen einen klaren FPÖ-Sieg voraus. Zuvor werden noch die Bundespräsidentenwahlen geschlagen. Hier stehen sich der FPÖ-Mann Norbert Hofer und der Grüne Alexander Van der Bellen gegenüber. Hofer hatte die erste Runde klar gewonnen. Doch für die entscheidende Runde wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet – mit leichten Vorteilen für Van der Bellen.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...