Der amerikanische Mischkonzern General Electric hat am Freitag seine Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Demzufolge stieg der Gewinn um mehr als 60 Prozent auf insgesamt 4,7 Milliarden Dollar. Die Erlöse stiegen um 15 Prozent auf knapp 33,5 Milliarden Dollar.
Beleuchtet man das Quartalsergebnis allerdings genauer, ergibt sich ein eher durchwachsenes Bild. Verantwortlich für den deutlichen Gewinnanstieg ist nämlich größtenteils die Integration der Energiesparte des französischen Alstom-Konzerns. Dessen Übernahme wurde Ende 2014 von der französischen Regierung genehmigt, seit November 2015 ist die Übernahme wirksam.
„Was kaum – wenn überhaupt – bemerkt wurde, ist, dass jeder Vergleich gegenüber früheren Perioden wie der Vergleich von Äpfeln und Orangen ist. Denn der gesamte Gewinnbeitrag kam nicht nur von Transaktion-‚Gewinnen‘, welche allein 3,1 Milliarden beitrugen, und Gebühren für die Restukturierung, sondern von der Integration des kürzlich übernommenen Alstom-Konzerns“, schreibt der Finanzblog Zerohedge.
Ohne Alstom zu berücksichtigen sanken die Auftragseingänge in General Electrics Kerngeschäft Energie um 16 Prozent, während die Gewinnspannen im Industriebereich stagnierten. Sogar mit Alstom sanken die Aufträge um 2 Prozent von 27,1 Milliarden Dollar auf 26,6 Milliarden Dollar. Ausrüstungsaufträge sanken von 14,5 Milliarden Dollar auf 12,9 Milliarden Dollar. Besonders hoch waren die Rückgänge in den Bereichen Öl, Gas, Energie, Transport und Flugbranche, welche sich zwischen 27 Prozent und 37 Prozent bewegten.