Finanzen

Unabhängiger Journalismus: Bitte unterstützen Sie uns!

Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement.
15.09.2016 16:44
Lesezeit: 3 min

 

 

Liebe Leserinnen und Leser,

nach drei gratis zugänglichen Artikeln der Deutschen Wirtschaftsnachrichten pro Monat ist die Lektüre weiterer Beiträge nach Abschluss eines Abonnements von 7,99€ im Monat möglich. Sie gehen damit keine Verpflichtung ein, das Abo ist jederzeit kündbar.

Hier können Sie ein Abo der DWN  bestellen.

Die ersten Erfolge beim Abo zeigen uns, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, uns unterstützen wollen: Wir haben auf Anhieb unsere ersten Förderer gewinnen können. Zahlreiche Leser unterstützen uns sogar mit Spenden, die deutlich über dem Abo-Preis liegen. Dafür möchten wir sehr herzlich danken!

Die Lage ist für unabhängige Medien kritisch, weil Facebook und Google in rasantem Tempo die wirtschaftliche Grundlage von Medien zerstören. Dieses Modell beruhte im Internet bisher auf einer Dreier-Beziehung: Medien berichten, Werbekunden zahlen - streng getrennt von der Redaktion - für Anzeigen, die Leser können die Inhalte gratis lesen.

Das klassische Medienmodell ist weitgehend außer Kraft gesetzt.

Das Internet öffnet nämlich auch der Desinformation und der Manipulation Tür und Tor: PR-Agenturen, Lobbyisten, Sicherheitsdienste, Parteien, Unternehmen, Verbände, Staaten und Spekulanten betreiben Accounts, die scheinbar informieren, tatsächlich jedoch der blanken Manipulation dienen. Dieses Modell zerstört das klassische Werbemodell, weil es für ein Unternehmen heute leicht möglich ist, über einen scheinbar "journalistischen" Kanal das Feld für kommerzielle Interessen zu bereiten. Google, Facebook und Twitter befeuern diese Kanäle und ziehen einen rapide steigenden Teil der Werbe-Budgets auf sich.

Diese Entwicklung hat zu einem dramatischen Rückgang der Online-Werbung bei allen kritisch-journalistischen Produkten geführt. Es ist für den Werbetreibenden billiger und effizienter, sein Publikum über verdeckte Kanäle anzusprechen.

Facebook und Google kennen keine Trennung von Werbung und redaktionellen Inhalten. Aufgrund ihres undurchschaubaren Systems von „Algorithmen“ sind sie in der Lage, ihre Leser hemmungslos zu manipulieren und sich vielen kommerziellen und politischen Interessenten als „Werbeplattform“ anzubieten.

Unabhängige Medien werden seit geraumer Zeit bei Werbeagenturen und Werbekunden denunziert - eigentlich ein Novum in Deutschland, wo es trotz der Dominanz der öffentlich-rechtlichen Sender eine gewisse Vielfalt und Kontroverse gegeben hat.

Denunziationen gegen kritische Medien laufen immer hinter dem Vorhang.

Aus Angst vor einem "Shitstorm" ziehen sich manche Kunden zurück und suchen sich Websites, die seicht und unterhaltend sind.

Das Geschäftsmodell vieler Alternativ-Medien kommt für die DWN nicht in Frage: Sie finanzieren sich, indem sie Texte als verkaufsfördernde Maßnahmen für Bücher, Magazine, Events oder politischen Aktivismus verkaufen. Auch viele NGOs machen scheinbar journalistische Angebote, um darüber ihr Kerngeschäft – politische Kampagnen – zu fördern. Solche Aktivitäten kommen für uns nicht in Frage - wir sind Journalisten, keine Aktivisten.

All diese Umstände stellen die Medien – und es betrifft beileibe nicht nur die DWN – vor die zentrale Frage: Gibt es eine Nachfrage für unser Angebot? Wir richten diese Frage ganz offen an Sie, liebe Leserinnen und Leser: Sie sind die einzigen, die wirklich ein Interesse an einer gedeihlichen Zukunft der DWN haben – und zwar ausdrücklich als Medium, das kritisch und völlig unabhängig berichtet. Vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Präsenz von PR, Spin-Doktorei und Desinfomation ist die kritische und unabhängige Berichterstattung noch aufwändiger geworden: Alle wichtigen Dokumente im Finanzsektor sind auf Englisch.

Die meisten EU-Papiere sind im EU-Englisch. Über den Syrien-Krieg kann man nur berichten, wenn man arabische und türkische Quellen im Original lesen kann. Für eine fundierte Europa-Berichterstattung muss man 27 Sprachen beherrschen – und nicht nur das: Man muss ein Team vorhalten, das mit dem politischen und kulturellen Kontext dieser Länder vertraut ist, um richtig einordnen zu können, was die sprachlichen Botschaften faktisch bedeuten.

Diese Kosten entstehen meist in Bereichen, für die es weder Werbung noch politische Unterstützung gibt: Welcher Anzeigenkunde will schon Artikel über Geopolitik, Zentralbanken, Rohstoffe, Krieg, Korruption, Täuschung und Manipulation lesen - in denen Unternehmen keine Chance haben, ihre PR in die Berichterstattung einfließen zu lassen? Kerngeschäft der DWN sind genau diese Themen an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Politik. Wir bearbeiten keine belanglosen Themen, bei denen mal gelegentlich unauffällig etwas Schleichwerbung unterbringen kann.

Nur Sie, liebe Leserinnen und Leser, können die Zukunft der DWN sichern. Es ist eine Art publizistisches Referendum, dem wir uns unterziehen: Wir fragen Sie, ob Ihnen die DWN 7,99€ im Monat wert sind. Das Ergebnis ist offen. Es liegt in der Natur der Marktwirtschaft, dass es nicht in unserem Ermessen steht, das Ergebnis dieses Referendums zu akzeptieren oder nicht.

Finden sich nicht genug Abonnenten, dann gibt es eben auch keinen Markt für die DWN. Halten jedoch ausreichend Leser die Deutschen Wirtschaftsnachrichten für eine wichtige Stimme in Deutschland, versetzen Sie uns mit Ihrem Abo in die Lage, diese Stimme kraftvoll zu erheben. Eine Demokratie braucht freie und unbestechliche Medien. Um nichts weniger geht es.

Hier können Sie ein Abo der DWN  bestellen.

Wir bitten Sie sehr herzlich um Ihre Unterstützung.

Die Redaktion

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...