Finanzen

Salesforce will Microsoft an Übernahme von LinkedIn hindern

Der US-Technologiekonzern Salesforce versucht, die Übernahme des Personalvermittlers LinkedIn durch Microsoft zu verhindern. Zu diesem Zweck wendet sich die Firma an die europäische Wettbewerbsbehörde.
08.10.2016 01:20
Lesezeit: 1 min

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Der amerikanische Softwarekonzern Salesforce versucht, Microsoft an der Übernahme des Personalvermittlers LinkedIn zu hindern. Wie Reuters berichtet, appellierte Salesforce vergangene Woche an die EU-Wettbewerbsbehörden, das 26 Milliarden Dollar umfassende Kaufangebot zu prüfen. Salesforce hatte zuvor den Bieterwettkampf gegen Microsoft verloren.

„Indem sie Zugriff auf LinkedIns Daten von über 450 Millionen Berufstätigen in mehr als 200 Ländern erhalten, wird Microsoft in die Lage versetzt, Mitbewerbern den Zugriff auf diese Daten zu verweigern und dadurch einen unfairen Wettbewerbsvorteil erhalten“, äußert sich Burke Norton, der juristische Vorstand von Salesforce, in einer Stellungnahme. „Salesforce glaubt, dass dies signifikante kartell- und datenschutzrechtliche Probleme aufwirft, die vollständig von den entsprechenden Behörden in Europa und den USA überprüft werden müssen.“

Microsoft, so die Vermutung von Norton, werde die LinkedIn-Daten an die ausschließliche Benutzung seiner Produkte koppeln: „Microsoft ist auch deswegen ein kritischer Eigner, weil es die Daten von LinkedIn mit seinen existierenden dominanten Anwendungen wie Microsoft Office bündeln wird. Für dieses Vorgehen ist Microsoft bekannt. In den 1990er Jahren wurde Internet Explorer an Windows gebunden, um Wettbewerber wie Netscape zu blockieren. In jüngerer Vergangenheit hat Microsoft seine Marktmacht ausgebaut, indem es anderen Softwaresystemen eine Vernetzung mit Windows untersagte. Microsoft Office kontrolliert 80 Prozent des Marktes, weil die Firma die Produkte (Word, Excel, PowerPoint und Outlook) an das Windows-Betriebssystem koppelte.“

Microsoft reagierte gelassen auf die Vermutungen des Konkurrenten. „Salesforce mag das nicht bewusst sein, aber der Handel wurde bereits in den USA, Kanada und Brasilien freigegeben. Wir arbeiten weiter daran, mehr Preiswettbewerb in den Markt für Kundenbeziehungsmanagement zu bringen, in dem Salesforce dominiert und höhere Preise von den Kunden verlangt.“

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