Unternehmen

Ryanair meldet Gewinneinbruch

Der Brexit trübt die Aussichten des Billigfliegers Ryan Air. Das irische Unternehmen bleibt jedoch zuversichtlich, auch weiterhin attraktiv für Kunden zu sein.
18.10.2016 14:28
Lesezeit: 1 min

Der Sinkflug der britischen Währung trübt die Gewinnaussichten von Ryanair. Europas Marktführer unter den Billigfliegern senkte am Dienstag seine Ertragserwartungen für das bis März laufende Geschäftsjahr 2016/17 um fünf Prozent. Der Nettogewinn werde zwischen 1,3 und 1,35 Milliarden Euro liegen, was aber immer noch sieben Prozent mehr als im Jahr zuvor wären, sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary voraus. Zuvor hatte er eine Spanne von 1,375 bis 1,425 Milliarden Euro angepeilt. Gründe für die Revision seien der Pfund-Verfall sowie sinkende Flugticketpreise. Durchschnittlich würden sie im Winter um bis zu 15 Prozent nachgeben. Dies eröffnet dem Billigflieger, der rund ein Drittel seiner Umsätze auf der Insel macht, jedoch auch die Möglichkeit, mehr Gäste anzulocken und der Konkurrenz damit Marktanteile abzujagen.

"Wir bewegen uns in einem Umfeld niedriger Flugpreise. Aber das mögen wir auch, denn wir haben die niedrigsten Kosten", sagte O'Leary. Ryanair erwartet dieses Jahr 119 Millionen Passagiere und damit zwei Millionen mehr als bislang veranschlagt. Die Aktie des Billigfliegers legte um 2,5 Prozent zu. Die Airline verfolgt die Devise, Fluggastzahlen unabhängig von den Ticketpreisen zu steigern und damit zusätzliche Einnahmen durch Platzreservierungen und Bord-Verpflegung zu generieren.

Die angepeilte höhere Passagierzahl bei Ryanair dürfte für weiteren Druck auf die Konkurrenten sorgen - so auch den britischen Rivalen Easyjet. Der macht rund die Hälfte seiner Einnahmen in Großbritannien und vermeldete jüngst den ersten Gewinnrückgang seit sieben Jahren. Ryanair setzt nun darauf, dass das Pfund seine Talfahrt nicht beschleunigt. Die revidierten Geschäftserwartungen basierten darauf, dass es keinen weiteren Einbruch des Pfund-Kurses gebe, betonte O'Leary.

Die britische Währung hat seit dem Anti-EU-Votum im Juni fast ein Fünftel ihres Wertes zum Dollar eingebüßt. Grund dafür sind Sorgen vor einer Abschwächung der britischen Wirtschaft bei einem EU-Abschied.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

 

DWN
Politik
Politik Wahlkampf 2025: CDU/CSU zwischen Neustart und Tabubruch
23.02.2025

CDU und CSU setzen auf Steuererleichterungen, das Ende des Bürgergeldes und eine härtere Migrationspolitik. Doch wie realistisch sind die...

DWN
Politik
Politik Wie wähle ich bei der Bundestagswahl? Deutschland verweigert wahlberechtigten Auslandsdeutschen ihre Stimme abzugeben
22.02.2025

Mehrere Auslandsdeutsche berichten, zu spät oder bislang noch gar keine Wahlunterlagen erhalten zu haben. Nun drohen die Stimmen dieser...

DWN
Politik
Politik Rente mit 63: Wer wirklich von der abschlagsfreien Rente profitiert
22.02.2025

Die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren ist für Menschen gedacht, die beruflich sehr stark belastet sind. Doch aktuelle DIW-Zahlen...

DWN
Politik
Politik Alternativen zu Trumps Appeasement-Politik gegenüber Russland
22.02.2025

US-Präsident Donald Trump sagt, er wolle der Ukraine Frieden bringen. Aber sein Ansatz kann nicht funktionieren, weil er das Problem der...

DWN
Panorama
Panorama Deutschland "kaputt": Münchaus düstere Prognose für die Wirtschaft
22.02.2025

Deutschland steckt in der Krise – und es gibt kaum Hoffnung auf Besserung. Der deutsch-britische Autor Wolfgang Münchau sieht das Land...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kündigung rechtssicher zustellen: So vermeiden Sie teure Fehler
22.02.2025

Wie Sie eine Kündigung korrekt übermitteln – von der persönlichen Übergabe bis zum Gerichtsvollzieher. Welche Methoden wirklich...

DWN
Panorama
Panorama Kaffee bald Luxus? Wie durch ein EU-Gesetz, Abholzung und das Wetter die Preise explodieren
22.02.2025

Der Preis für Kaffee ist an den Börsen in den letzten fünf Jahren um das Vierfache gestiegen. Die Ursachen für die Rekordpreise, die...

DWN
Technologie
Technologie Mobilfunk Bahn: Empfang unterwegs verbessert sich endlich
22.02.2025

Wer im Zug telefoniert oder surft, stößt oft auf Funklöcher und langsames Internet. Jetzt verbessert eine neue Technik die Verbindung...