In der Anzeige gegen Unbekannt erhebt der Pilot unter anderem den Vorwurf der Gefährdung des Lebens anderer und des schweren Betrugs, wie seine Anwältin am Dienstagabend laut AFP sagte.
Der Pilot, der 2002 von Easyjet eingestellt wurde und seit eineinhalb Jahren krankgeschrieben ist, sieht sich als Opfer eines sogenannten aerotoxischen Syndroms. "Die Luft, die man in der Flugzeugkabine einatmet, geht zuerst durch die Triebwerke", erläuterte seine Anwältin. "In den Triebwerken gibt es Öl mit vielen schädlichen Stoffen, unter anderem Organophosphate, die Pestiziden ähneln und die gleichen Schäden im zentralen Nervensystem anrichten."
Die Anwältin fordert nun Untersuchungen der Qualität der Kabinenluft von Flugzeugen und eine medizinische Begutachtung ihres Mandanten. Die Fluggesellschaft Easyjet erklärte auf Anfrage lediglich, von der geplanten Anzeige eines ihrer Piloten informiert worden zu sein.
Die Frage von möglichen giftigen Dämpfen in der Kabinenluft von Flugzeugen ist in der Vergangenheit immer wieder thematisiert worden, unter anderem in Deutschland. "Es ist aber sehr schwierig, Beweise zu bekommen", sagte ein Vertreter einer französischen Pilotengewerkschaft. Notwendig seien jahrelange wissenschaftliche Untersuchungen. "Entweder haben wir es mit einem neuen Skandal vom Ausmaß des Asbest-Skandals zu tun, oder aber es sind Einzelfälle."