EU-Präsident Jean-Claude Juncker hat die Anstrengungen der Türkei bei der Aufnahme von Flüchtlingen gewürdigt. «Die Türkei beherbergt auf ihrem Gebiet mehr als drei Millionen Migranten und Flüchtlinge, was Europa nicht tut», sagte Juncker in einem am Samstag veröffentlichten Interviewauszug des Senders «Euronews». «Ich möchte deshalb, dass Europa darauf verzichtet, der Türkei in dieser Angelegenheit zu belehren.»
Auf die Frage, ob er mit einem zunehmend autoritären Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sprechen könnte, sagte Juncker: «Ich verhandle mit vielen Menschen, darunter Menschen, deren Gesellschaft mir nicht sehr behagt.» Die Europäische Union unterhalte Beziehungen mit «verabscheuungswürdigen» Regimen. Dies stelle niemand in Frage. «Man spricht mit Recht von der Türkei, aber niemand spricht von Saudi Arabien», fügte er an. «Wir haben Beziehungen mit allen Diktaturen, weil wir die Welt (...) mit-organisieren müssen.» Er selbst und Erdogan kennen einander laut Juncker sehr gut.