Finanzen

Banken-Krise Italien: Lage bei Monte Paschi offenbar kritisch

Die Lage der Monte Paschi ist offenbar kritisch: Matteo Renzo will von der EU die Genehmigung für die Rettung der Bank mit Steuergeldern.
02.12.2016 16:18
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die italienische Regierung verhandelt einem Medienbericht zufolge mit der EU-Kommission über die Bedingungen für eine Rettung der angeschlagenen heimischen Bank Monte dei Paschi, berichtet Reuters. Italien habe bereits einen Antrag auf Rekapitalisierung durch den Staat gestellt, berichtete die Zeitung Corriere della Sera am Freitag unter Berufung auf Insider.

Demnach ist die Brüsseler Behörde bereit, die Lasten für die vielen Kleinaktionäre zu senken. Die EU-Kommission wollte sich auf Nachfrage nicht dazu äußern. Das Finanzministerium in Rom war zunächst nicht erreichbar für eine Stellungnahme. Lehnen die Italiener am Sonntag beim Referendum die von Ministerpräsident Matteo Renzi geplanten Verfassungsänderungen, könnte dies zu Markturbulenzen führen, die wiederum die Banken hart treffen würden.

Die angeschlagene italienische Bank Monte dei Paschi di Siena hat mit einer Schuldenumwandlung mehr als eine Milliarde Euro aufgenommen. Das hätten vorläufige Daten ergeben, teilte die drittgrößte Bank des Landes am Freitag mit. Die endgültigen Ergebnisse sollen erst am Montag bekanntgegeben werden. Monte dei Paschi plant eine Kapitalerhöhung von rund fünf Milliarden Euro, wobei auch Schulden in Eigenkapital umgewandelt werden sollen. Insidern zufolge strebt das Finanzinstitut bei der Schuldenumwandlung ein Ziel von einer bis 1,5 Milliarden Euro an.

Monte dei Paschi plant bislang eine Kapitalerhöhung von rund fünf Milliarden Euro, wobei Schulden in Eigenkapital umgewandelt werden sollen. Sie schnitt beim europäischen Banken-Stresstest 2014 und 2016 am schlechtesten ab und braucht frisches Kapital, um die Verluste aus dem Verkauf fauler Kredite im Volumen von 28 Milliarden Euro auszugleichen. Wenn das nicht klappt, braucht sie Staatshilfe. Dann müssten nach den neuen Vorschriften der EU zunächst die Anteilseigner einspringen. Das wäre sehr brisant - denn 55 Prozent an Monte dei Paschi halten etwa 150.000 Kleinanleger.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Corona-Folgeschäden bei Kindern: Grund für schwere Entzündungen entdeckt
13.03.2025

Lockdowns und Impfungen führten nicht nur zu psychischen Erkrankungen bei Kindern: Einige leiden seit der Corona-Infektion an heftigen...

DWN
Politik
Politik Milliarden-Schuldenpaket und Grundgesetzänderung: Worum geht es Union und SPD? Eine Zusammenfassung
13.03.2025

Milliarden für Verteidigung und Infrastruktur sollen die Grundlage für die schwarz-rote Koalition sein. Doch Union und SPD drohen bereits...

DWN
Politik
Politik Herkules-Aufgabe bewerkstelligen: 16 Arbeitsgruppen für schwarz-rote Koalitionsverhandlungen
13.03.2025

256 Politiker sollen jetzt das inhaltliche Programm einer künftigen schwarz-roten Regierung ausarbeiten – und das möglichst zügig. Die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall rüstet auf: Rüstungskonzern plant Aufstockung auf 40.000 Mitarbeiter
13.03.2025

Das Waffengeschäft boomt und damit Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall: Die Auftragsbücher sind so voll wie nie. Der...

DWN
Technologie
Technologie Nun doch die Rettung? Chinesischer Konzern will Flugtaxi-Firma Volocopter kaufen
13.03.2025

Der Hype um Flugtaxis war groß. Dann wurde lange entwickelt und präsentiert. Doch es scheitert bisher an Zulassungen und immer wieder an...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stilles Sterben der Betriebe: Handwerkermangel trotz Wirtschaftskrise - auch Chefs gesucht
13.03.2025

Überall fehlen Handwerker – und vielen Betrieben demnächst auch die Führung. Und das sind nicht die einzigen Sorgen, die die Branche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsunfähigkeit: Geldprämie anstatt Krankmeldung? Unternehmen verlost Anwesenheitsprämie
12.03.2025

Arbeitgeber beklagen Milliardenkosten durch Krankschreibungen: Um Fehlzeiten zu reduzieren, greifen manche Unternehmen zu Maßnahmen wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chemiebranche kämpft mit hohen Kosten – Hoffnung auf die Bundesregierung
12.03.2025

Hohe Energiepreise und eine schwache Konjunktur setzen der Chemieindustrie zu. Während die Pharmabranche wächst, bleibt die...