Finanzen

Banken-Krise Italien: Monte Paschi mit neuen Milliarden-Risiken

Der Banca Monte dei Paschi könnten Strafzahlungen in Milliardenhöhe bevorstehen. Die geplante Kapitalerhöhung könnte dadurch zunichte gemacht werden.
29.11.2016 00:32
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die kriselnde italienische Bank Monte dei Paschi di Siena hat auf mögliche Kosten in Milliardenhöhe durch Gerichtsprozesse hingewiesen, berichtet Reuters. Es gehe um eine Summe von mehr als acht Milliarden Euro, teilte das Institut am Montag in seinem 146 Seiten umfassenden Börsenprospekt zu einer geplanten Kapitalerhöhung mit. Dort wird auch die Gefahr von Kreditausfällen und einer schwächeren Liquidität erwähnt. Der Aktienkurs sackte am Montag um rund elf Prozent ab. In diesem Jahr hat das Papier damit rund 86 Prozent an Wert eingebüßt.

Der Zeitpunkt der Enthüllung zu den Gerichtskosten ist riskant. Die Bank plant eine Kapitalerhöhung von rund fünf Milliarden Euro, wobei Schulden in Eigenkapital umgewandelt werden sollen. Am Montag begann eine fünftägige Frist, in der Halter bestimmter Anleihen diese zum Tausch in Aktien einreichen können. Ob das klappt, ist unklar.

„Es gibt ein Risiko, dass das Geschäft nicht erfolgreich ist und nicht abgeschlossen werden kann“, warnt das Geldhaus in dem Prospekt. Für Unsicherheit sorgt das Verfassungsreferendum in Italien am 4. Dezember, an das Ministerpräsident Matteo Renzi seine politische Zukunft geknüpft hat. Scheitert Renzi, sehen Investoren auch die Kapitalerhöhung bei der drittgrößten Bank des Landes in Gefahr - zumal an den Börsen heftige Turbulenzen erwartet werden.

Die Bank - die beim europäischen Banken-Stresstest 2014 und 2016 jeweils am schlechtesten abschnitt - braucht frisches Kapital, um die Verluste aus dem Verkauf fauler Kredite im Volumen von 28 Milliarden Euro auszugleichen. Wenn das nicht klappt, braucht sie Staatshilfe. Dann müssten nach den neuen Vorschriften der EU zunächst die Anteilseigner zahlen. Ein sensibles Thema - denn 55 Prozent an Monte dei Paschi halten etwa 150.000 Kleinanleger.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...