Wie die dpa berichtet, steht Lagarde in Paris wegen einer umstrittenen Millionenzahlung aus ihrer Zeit als französische Finanzministerin vor Gericht. Ihr wird Fahrlässigkeit im Amt vorgeworfen. Ihr Anwalt Patrick Maisonneuve argumentierte zu Prozessbeginn am Montag, dass erst laufende Ermittlungen gegen mehrere andere Beteiligte abgewartet werden sollten. Vorher sei nicht klar, ob tatsächlich öffentliche Mittel veruntreut wurden.
Die IWF-Chefin hatte 2007 grünes Licht für ein Schiedsverfahren gegeben, das dem Geschäftsmann Tapie mehr als 400 Millionen Euro zusprach. Inzwischen ermittelt die Justiz wegen Betrugsverdachts gegen mehrere Beteiligte. Lagarde wird vorgeworfen, fahrlässig gehandelt und damit die Veruntreuung öffentlicher Gelder ermöglicht zu haben. Lagarde selbst beteuert ihre Unschuld. Eine Verurteilung würde auch die Frage aufwerfen, ob die 60-Jährige an der Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF) bleiben kann.