Die Gesamtverschuldung der US-amerikanischen Haushalte übersteigt inzwischen jenes Niveau, welches am Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2008 markiert wurde, berichtet das Magazin Market Watch. Daten der Federal Reserve Bank von New York und des Statistikamtes zufolge haben die Schuldenstände in allen vier untersuchten Schuldenkategorien zugenommen. Dazu zählen Hypotheken, Studentenkredite, Autokredite und Kreditkartenschulden.
Die Gesamtverschuldung ohne Kreditkartenschulden wird aktuell mit 12,4 Billionen Dollar angegeben – im Jahr 2010 lag sie noch bei 11,7 Billionen Dollar. Die Schulden für Hypotheken stiegen zwischen 2010 und 2016 pro Haushalt durchschnittlich von 159.000 Dollar auf aktuell 172.800 Dollar. Die auf Automobilkredite entfallenden Schulden stiegen im selben Zeitraum durchschnittlich von 20.000 Dollar auf 28.500 Dollar. Auch die Schulden für Studentenlöhne stiegen in den vergangenen Jahren deutlich und haben im vergangenen Jahr einen Gesamtumfang von 1,3 Billionen Dollar erreicht, berichtet der Finanzblog Zerohedge. Fast ein Drittel aller Studenten hinke dem Rückzahlungsplan inzwischen hinterher. Mittlerweile leben mit etwa 40 Prozent so viele junge Amerikaner noch zuhause, wie seit 75 Jahren nicht mehr, berichtet das Wall Street Journal.
Die Schulden für Kreditkartenkäufe stiegen ebenfalls an, liegen aber noch knapp unter dem Niveau von 2008. Der Durchschnitthaushalt mit Kreditkarten schuldet den Banken aktuell etwa 16.000 Dollar. Vor zehn Jahren lag der Wert bei 14.500 Dollar und im vergangenen Jahr bei etwa 15.700 Dollar. Der Gesamtbetrag der Kreditkartenschulden liegt inzwischen bei über einer Billion Dollar. Rechnet man diese zu den Hypotheken-, Auto- und Studentenkreditschulden hinzu, erhält man eine Gesamtverschuldung von etwa 13,4 Billionen Dollar.
Ein wichtiger Grund für die wachsenden Schulden stellt der Umstand dar, dass die Löhne in den vergangenen Jahren weniger stark gestiegen sind, als die durchschnittlichen Ausgaben. Das Medianeinkommen ist demzufolge in den vergangenen 13 Jahren um 28 Prozent gestiegen. Die Preise für Alltagswaren und Dienstleistungen stiegen stärker – allen voran die Preise für Medikamente und medizinische Behandlungen mit fast 60 Prozent und Lebensmitelpreise mit 36 Prozent in derselben Periode.