Wie die Zeitungen Sudinfo aus Belgien und das Luxemburger Wort berichten, ist der hochrangige Nato-Rechnungsprüfer Yves Chandelon am 15. Dezember im belgischen Andenne tot aufgefunden worden. Er hatte eine Kugel im Kopf. In seiner rechten Hand befand sich eine Schusswaffe. Die türkische Daily Sabah berichtet, dass der Mann Linkshänder gewesen sei. Er habe legal drei Waffen besessen – doch die tödlichen Schüsse kamen von einer anderen Waffe. Die Familie bestreitet die erste Arbeitshypothese der Ermittler, dass es sich um Selbstmord gehandelt haben soll.
Chandelon arbeitete für die NATO-Beschaffungsbehörde NSPA. Er war zuständig für die Überprüfung der Nato-Finanzen und den Themenbereich Terror-Finanzierung.
Das Luxemburger Wort zu den Hintergründen: „Die Ermittler prüfen nun, ob der Mann möglicherweise Drohungen ausgesetzt war, die im Zusammenhang mit der Ausübung seines Berufes stehen könnten. Bei der Nato soll der Sechzigjährige Dossiers geprüft haben, die in Verbindung mit Geldwäsche und der Finanzierung von Terrorismus stehen.“
Chandelon starb drei Tage bevor der russische Botschafter in Ankara ermordet wurde. Am selben Tag wurde der hochrangige russische Südamerika-Diplomat Petr Polshikov in seiner Wohnung in Moskau erschossen.