Gemischtes

Davos: Globale Elite rätselt, warum sie sich immer irrt

Das Weltwirtschaftsforum in Davos ist von Pessimismus geprägt. Die Spitzenkräfte aus Politik und Wirtschaft zweifeln an sich selbst, weil sich die Dinge in jüngster Zeit immer anders entwickeln als von ihnen vorhergesagt.
14.01.2017 02:02
Lesezeit: 1 min

Das diesjährige Weltwirtschaftsforum, welches vom 17. bis zum 20. Januar in Davos stattfinden wird, steht im Zeichen der Auflösung globaler Strukturen und der Fehleinschätzungen, welche die globale Elite im vergangenen Jahr eingestehen musste. Der Entscheid der Briten, aus der EU auszutreten sowie die Wahl Donald Trumps in den USA führten vielen Entscheidern aus der Finanzwelt, der Wirtschaft und der Politik vor Augen, dass sich eine Trendwende anbahnen könnte.

„Ein Witz, welchen ich seit dem letzten Treffen in Davos immer wieder erzähle, gipfelt darin, dass die in Davos getroffenen Vorhersagen immer falsch sind“, wird der Ökonom Kenneth Rogoff von Bloomberg zitiert. „Egal wie unwahrscheinlich, das wahrscheinlichste Ereignis ist jenes, welches das Gegenteil zum Davos-Konsensus darstellt.“

„Nach einem Jahr, in dem die politische Unzufriedenheit die Märkte bewegt und die Karrieren vieler fleißiger Davos-Besucher beendet hat, fürchten viele Abgesandte nicht, dass ihre Vorhersagen falsch sein könnten, sondern dass ihr Weltbild falsch ist“, fasst Bloomberg zusammen.

Ein Grund dafür ist, dass die von den globalen Eliten traditionell hochgehaltenen Werte wie Grenzenlosigkeit und freien Märkten in den vergangenen Jahren nicht nur nicht die erwünschten Effekte erzeugt, sondern die Situation vieler Menschen und Volkswirtschaften sogar verschlechtert haben. „Seit der letzten Rezession haben nur die Gutverdienenden profitiert und nicht die Mittelklasse oder die unteren Schichten. Das ist ein klarer Rückschlag. Die Davos-Vision der Welt hat keinen breiten Wirtschaftsaufschwung erzeugen können“, sagte der Chefvolkswirt des britischen Markit-Instituts.

Die Unsicherheit ist an der Agenda des diesjährigen Treffens abzulesen. Dort gibt es Seminare von Psychologen, die sich mit den „richtigen Emotionen in einer Zeit des nationalen Populismus“ beschäftigen. Andere Seminare heißen: „Bedrängt und wütend: Wie die Mittelschicht gesunden kann“ oder sie handeln von einem „positiven Narrativ für die globale Gemeinschaft“, schreibt Bloomberg.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in China? Mehrheit der Deutschen lehnt E-Autos aus China ab
05.09.2025

Der europäische Automarkt steht vor einer entscheidenden Frage: Können E-Autos aus China die Skepsis deutscher Käufer überwinden? Eine...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Debatte über Sicherheitsgarantien für Ukraine spitzt sich zu
05.09.2025

Die Diskussion über Sicherheitsgarantien für Ukraine sorgt weltweit für Spannung. Präsident Selenskyj drängt auf konkrete Maßnahmen,...

DWN
Finanzen
Finanzen Lohnunterschiede in Deutschland: Ostdeutsche verdienen deutlich weniger als der Westdeutsche
05.09.2025

Gleiche Lebensverhältnisse für Ost und West – von diesem Ziel ist Deutschland auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung noch weit...

DWN
Politik
Politik Umsatzsteuersenkung: Steuerentlastung für Gastronomen auf den Weg gebracht
05.09.2025

Im Koalitionsvertrag haben sich Union und SPD Steuerentlastungen für Gastwirte und Pendler angekündigt. Sie werden nun umgesetzt.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russland bleibt widerstandsfähig: Warum die russische Wirtschaft trotz Krieg nicht zusammenbricht
04.09.2025

Trotz Sanktionen, Kriegsausgaben und Bankenproblemen bleibt die russische Wirtschaft widerstandsfähig. Warum ein Zusammenbruch ausbleibt...

DWN
Finanzen
Finanzen Experten raten: Verkauf der Novo Nordisk-Aktie kann sinnvoll sein
04.09.2025

Die Novo Nordisk-Aktie gilt als Favorit vieler Anleger. Doch Experten zeigen, warum selbst ein Verkauf mit Verlust zum steuerlichen Vorteil...

DWN
Politik
Politik Vertrauen in den Staat auf Tiefstwert: Mehrheit der Bürger hält den Staat für überfordert
04.09.2025

Wie blicken die Bundesbürger auf den Staatsapparat? Neuste Zahlen geben Aufschluss: Drei von vier Bundesbürgern halten den Staat für...

DWN
Technologie
Technologie Elektromobilität: Europas Batterieproduktion droht uneinholbarer Rückstand
04.09.2025

Noch vor zehn Jahren war Europas Autoindustrie technologisch in der Weltspitze. Doch der von China angeführte Umstieg auf die...