Finanzen

Anreiz zur Migration: Mindestlöhne in der EU sind völlig uneinheitlich

Lesezeit: 1 min
13.02.2017 23:52
Die Entwicklung der Mindestlöhne zeigt das grundsätzliche Problem der EU: Die Unterschiede sind groß, die Freizügigkeit muss zwangsläufig zu Wanderungsbewegungen führen.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Am 1. Januar 2017 gab es in 22 der 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) nationale Mindestlöhne. Nur in Dänemark, Italien, Zypern, Österreich, Finnland und Schweden gibt es keine derartige Regelung. Das sind die Ergebnisse einer neuen Studie des Europäischen Statistikamtes.

Im Vergleich dazu lag der auf Bundesebene geltende Mindestlohn in den Vereinigten Staaten im Januar 2017 bei 1.192 Euro pro Monat.

In den betreffenden 22 Mitgliedstaaten reichen die Mindestlöhne von unter 300 Euro pro Monat in Bulgarien (235 Euro) sowie in Rumänien (275 Euro) bis knapp unter 2.000 Euro monatlich in Luxemburg (1.999). Anders ausgedrückt ist der höchste Mindestlohn in der EU etwa 9-mal so hoch.

Die Unterschiede zwischen den Mindestlöhnen in den Mitgliedstaaten der EU sind jedoch erheblich geringer, wenn Preisniveauunterschiede beseitigt werden: Die Mindestlöhne in den Mitgliedstaaten mit relativ niedrigeren Preisniveaus werden vergleichsweise höher, wenn sie in Kaufkraftstandards (KKS) ausgedrückt werden. Umgekehrt werden die Mindestlöhne in den Mitgliedstaaten mit höheren Preisen dann relativ gesehen niedriger.

Mindestlöhne können auch in Relation zu einer anderen Größe gemessen werden, nämlich als prozentualer Anteil an den monatlichen Bruttomedianverdiensten. Im Jahr 2014 lagen in nur drei der betreffenden Mitgliedstaaten die Mindestlöhne über 60 Prozent der monatlichen Bruttomedianverdienste: in Portugal (64 Prozent), Frankreich und Slowenien (je 62 Prozent). In sieben Mitgliedstaaten waren die Mindestlöhne dagegen weniger als halb so hoch wie die Medianverdienste.

Der in Euro ausgedrückte Mindestlohn war im Jahr 2017 in jedem Mitgliedstaat, in dem es einen nationalen Mindestlohn gibt, höher als im Jahr 2008. Einzige Ausnahme war Griechenland, wo er um 14 Prozent fiel. Zwischen 2008 und 2017 haben sich die Mindestlöhne in Bulgarien und Rumänien verdoppelt. Zudem verzeichneten auch die Slowakei (+80 Prozent) sowie die drei baltischen EU-Mitgliedstaaten ebenfalls deutliche Zuwächse.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Medienberichte aus den USA: Joe Biden erlaubt Ukraine Angriffe auf Ziele in Russland
18.11.2024

Washington weicht Berichten zufolge die Beschränkungen für Angriffe der Ukraine mit US-Waffen auf russische Ziele auf. Konkret soll es um...

DWN
Politik
Politik Die Grünen heißen jetzt "Team Robert': Habeck soll Kanzler werden
17.11.2024

Der Parteitag ist vorbei. Selbstgefällige Harmonie, wenig Sinn für die realen Probleme im Land. Es dominiert die Autosuggestion, nicht...

DWN
Panorama
Panorama Dornröschen der Altmark: Wie Stendal nach Jahren im Abseits Wirtschaftsstandort wird
17.11.2024

Der Zug von Berlin in den Westen führt schon lange Jahre über Stendal nach Wolfsburg und dann Hannover. Neuerdings hält auch der ICE von...

DWN
Politik
Politik Weltweit viertgrößte Armee: Können Nordkoreas Truppen Russland zum Sieg verhelfen?
17.11.2024

Es ist eine Wende im Ukrainekrieg: Rund 10.000 nordkoreanische Soldaten wurden nach Europa entsandt, um dort an der Seite Russlands zu...

DWN
Politik
Politik Von der Leyen unter Druck: Geheimnisvolle Pfizer-SMS vor Gericht
17.11.2024

Welche Nachrichten tauschte Ursula von der Leyen auf dem Höhepunkt der Corona-Krise mit Pfizer-Chef Albert Bourla aus? Diese Frage...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Unwetter in Spanien: Mandarinen können teurer werden
17.11.2024

Wegen der starken Regenfälle in Spanien stehen viele Obst-Plantagen unter Wasser. Experten halten es für möglich, dass das auch Kunden...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersvorsorgedepot: Mit Aktien 600 Euro pro Jahr vom Staat - so funktioniert das!
17.11.2024

Ein sogenanntes Altersvorsorgedepot soll eingeführt werden, ein bezuschusstes und steuerbegünstigtes Wertpapierdepot. Doch was ist das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Weniger Gewerbeaufgaben bei größeren Betrieben: Was Unternehmer wissen sollten!
17.11.2024

Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen eine interessante Entwicklung in der deutschen Wirtschaft: Während die Zahl der...