Für 70 Prozent solle das Finanzinstitut aufkommen, 30 Prozent sollen Vertreter der öffentlichen Hand übernehmen, erklärte der Rechnungshof der Region Latium am Freitag in Rom. Unklar blieb zunächst, welche Vertreter betroffen seien. Die Transaktionen seien zu riskant und spekulativ für den Staat gewesen und nicht geeignet zum Abbau des großen Schuldenbergs Italiens, sagte Donata Cabras vom Rechnungshof. Es geht um Verträge aus den Jahren 1995 bis 2005, die im Dezember 2011 und Januar 2012 endeten.
Morgan Stanley hatte bereits letztes Jahr mitgeteilt, die Behörden hätten vorgeschlagen, dass die US-Bank 2,9 Milliarden Euro zahlen solle. Ein Sprecher des Geldinstituts hatte die Forderungen als gegenstandslos bezeichnet.
In Italien hatten Hunderte Kommunen mit riskanten Zinswetten verlustreiche Geschäfte gemacht. Banken versprachen den Stadtkämmerern niedrigere Zinsen - doch in der Finanzkrise verloren diese Millionen, weil sich die Märkte nicht in die erwartete Richtung bewegten. 2012 wurden unter anderem die Deutsche Bank, JPMorgan Chase & Co und die UBS zu Strafen von je einer Million Euro verurteilt. Ein Berufungsgericht sprach die Banken jedoch 2014 von dem Vorwurf frei, die Stadt Mailand mit solchen riskanten Zinswetten über den Tisch gezogen zu haben.
Ähnliche Prozesse wurden überall in Europa geführt, unter anderem in Pforzheim.