Politik

Trump: Deutschland schuldet riesige Summen für US-Militär

Lesezeit: 1 min
18.03.2017 16:13
US-Präsident Trump vertritt die Auffassung, dass Deutschland deutlich mehr für die US-Truppen zahlen müsse, weil die Amerikaner für den Schutz der Deutschen sorgen.
Trump: Deutschland schuldet riesige Summen für US-Militär

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

[vzaar id="9597341" width="600" height="338"]

Kurz nach seinem ersten Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel hat US-Präsident Donald Trump seine Forderung nach mehr Geld für die Verteidigung erneuert. Deutschland schulde der Nato und den USA "riesige Summen", erklärte Trump am Samstag auf Twitter. Sein Land gewähre Deutschland eine mächtige und teure Verteidigung. Diese müsse bezahlt werden.

Trump hatte diese Forderung zum Hauptpunkt seiner Pressekonferenz mit Merkel am Freitag in Washington gemacht. Merkel hatte sich daraufhin dazu bekannt, die deutschen Verteidigungsausgaben bis 2024 auf zwei Prozent der Wirtschaftsleistung zu erhöhen.

Das Ziel ist klar. Die US-Regierung will ihre Präsenz auf deutschem Boden ausweiten, um von hier aus militärisch global tätig werden zu können. 

Bei den Grünen stieß die Ankündigung Merkels auf Kritik. Dass Trump die US-Militärausgaben zulasten internationaler Zusammenarbeit und sozialer Gerechtigkeit erhöhe, sei ein alarmierendes Signal, sagte Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt den Zeitungen der Funke-Gruppe. "Umso unverständlicher ist es, dass die Kanzlerin Donald Trump jetzt auch militärische Aufrüstung in Deutschland zugesagt hat."

Die USA unterhalten auch knapp drei Jahrzehnte nach dem Ende des Kalten Krieges weiter viele Stützpunkte in Deutschland, etwa die Fliegerhorste Ramstein und Spangdahlem in Rheinland-Pfalz oder das Europa-Hauptquartier des US-Heeres in Wiesbaden. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums waren Ende 2016 allein 35.000 US-Soldaten in der Bundesrepublik stationiert. Dazu kommen noch Zivilangestellte.

Die USA sind außerdem im Begriff, die Präsenz auszuweiten: So sollen 750 neue Kader nach Ramstein verlegt werden, nach Celle in Niedersachsen gar 4.000 Mann.

Zusätzlich zu den Truppen betreibt die US-Regierung auch einen umfangreichen Spionagestützpunkt der CIA in Frankfurt am Main. Es ist nicht klar, ob Deutschland nach Auffassung von Trump künftig auch für diese Tätigkeiten bezahlen muss. Es ist für Deutschland völlig unkontrollierbar, was die CIA in Frankfurt genau macht. Deutsche Unternehmen sind vor Wirtschaftsspionage faktisch kaum geschützt.

Schon heute müssen die deutschen Steuerzahler erhebliche Summen für die US-Truppen auf deutschem Boden aufbringen.

Abgesehen von diesen fundamentalen Unstimmigkeiten habe er, Trump, anders als es die Fake News meldeten, ein "großartiges Treffen" mit Merkel gehabt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...