Politik

Russland: Putin empfängt Marine Le Pen

Lesezeit: 1 min
24.03.2017 14:31
Russlands Präsident Putin hat sich mit Marine Le Pen getroffen. Er sieht den Front National als Teil von „schnell wachsenden politischen Kräften“ in Europa.
Russland: Putin empfängt Marine Le Pen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

[vzaar id="2845103" width="600" height="338"]

Einen Monat vor der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen ist die Chefin des Front National, Marine Le Pen, in Moskau von Staatschef Wladimir Putin empfangen worden. Dieser sagte am Freitag laut russischen Nachrichtenagenturen, Moskau wolle "auf keinen Fall" Einfluss auf die politischen Ereignisse in Frankreich nehmen. "Aber wir behalten uns das Recht vor, mit allen politischen Kräften des Landes zu kommunizieren, wie dies auch unsere Partner tun, etwa die USA und Europa." Putin spielte damit auf die engen Beziehungen vieler europäischer Politiker zu Hillary Clinton an. Nach der US-Wahl hatte der russische Außenminister Sergej Lawrow Vorwürfe, Russland habe sich in die US-Innenpolitik eingemischt, mit der Bemerkung gekontert, diese Behauptung treffe eher auf Politiker in der EU zu. 

Putin laut TASS: Es wäre sehr interessant, sich mit Ihnen darüber auszutauschen, wie sich unsere bilateralen Beziehungen entwickeln, ebenso wie über die aktuelle Situation in Europa. Ich weiß, dass Sie eine Gruppe von schnell wachsenden europäischen politischen Kräften darstellen." Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete das Treffen, die erste Begegnung der beiden überhaupt, als "normale Praxis". Putin habe seine Bereitschaft bekräftigt, sowohl mit der aktuellen politischen Führung als auch mit der Opposition in Kontakt zu stehen, sagte er.

Trotzdem ist das Treffen so kurz vor der französischen Wahl ungewöhnlich. Normalerweise trifft der Kreml-Chef laut Protokoll dann eher den Staats- oder Regierungschef. Die erste Runde der französischen Präsidentschaftswahl findet am 23. April statt, eine Stichwahl ist für Anfang Mai vorgesehen. Im Rennen um die Nachfolge des unpopulären Sozialisten François Hollande sehen Umfragen derzeit den parteilosen Mitte-Kandidaten Emmanuel Macron und Le Pen vorn.

Die FN-Chefin hatte vor ihrem Gespräch mit Putin bereits Parlamentspräsident Wjatscheslaw Wolodin getroffen. Dabei sprach sie sich für eine enge Kooperation beider Länder im Kampf gegen den Terrorismus aus.

Über eine finanzielle Unterstützung für den Front National sei nicht gesprochen worden, sagte Putins Sprecher. Die Partei hatte vor einigen Jahren einen Kredit von der russischen Bank FCRB erhalten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...