Politik

Etwas unbeholfen: Merkel trifft Roms Bürgermeisterin Raggi

Angela Merkel ist in Rom erstmals auf die Fünf-Sterne-Bürgermeisterin Virginia Raggi getroffen. Das Treffen war kurz und doch symbolträchtig.
25.03.2017 15:50
Lesezeit: 1 min

[vzaar id="9675973" width="600" height="338"]

Bei den Feiern zu den Römischen Verträge kam Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht umhin, auch der neue Bürgermeisterin von Rom, Virginia Raggi, die Hand zu schütteln. Merkel begrüßte Raggi am Eingang des Campidoglio etwas unbeholfen, sinngemäß: "Sie sind die Bürgermeisterin?" (Aus dem Video wird nicht ganz verständlich, ob Merkel fragt: Mister Mayor?") Der Corriere, der über die kleine Begegnung groß berichtet, übersetzt die etwas bemühte Situation für seine Leser, indem er Merkel die Worte in den Mund legt: "Sie sind die Bürgermeisterin, nehme ich an?"

Raggi lächelt jedenfalls freundlich und sagt: "Ja, willkommen!" Als Merkel dann an Raggi vorbeieilen möchte, wird sie von einem Fotografen gebeten, noch einmal zu einem Handschlag mit Raggi zu posieren, was Merkel dann auch macht. Interessant: Mit Raggi spricht sie kein Wort, nur mit dem Fotografen.

Der Grund für die etwas kühle Begegnung liegt in dem Umstand begründet, dass Raggi zu Fünf-Sterne-Bewegung (Movimento Cinque Stelli, M5S) gehört und mit ihrem Wahlsieg einen historischen Wechsel in Rom eingeleitet hat. Die M5S sind eine euro-kritische Partei, die aktuell die Umfragen in Italien deutlich anführt. Wie viele andere Parteien in Europa kritisiert das M5S die Fehlentwicklungen in der EU.

Die in der EU regierenden Konservativen und Sozialdemokraten versuchen dagegen, die anderen Parteien so gut als möglich zu meiden, um nicht den Gedanken aufkommen zu lassen, dass auch Parteien mit anderen Positionen eine legitime Rolle spielen könnten. Zugleich versuchen die etablierten Parteien, den neuen Parteien das Wasser abzugraben, indem sie ihre politischen Positionen übernehmen. So plant die CDU einen Wahlkampf mit Anti-Migrations-Positionen, wie sie auch die AfD vertritt. 

Raggi hat sich in ihrer bisherigen Amtszeit allerdings als pragmatische Politikerin erwiesen, deren Interessen weniger in der Ideologie, als vielmehr in der Lösung der erheblichen kommunalen Probleme Roms liegen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Ministerposten: Spahn statt Linnemann? CDU-Politiker Linnemann wird nicht Wirtschaftsminister
15.04.2025

Nachdem Union und SPD ihren Koalitionsvertrag vereinbart haben, geht das Geschachere um die Ministerposten los: CDU-Politiker Carsten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steuerfreie Überstunden ab 2025? – Das plant die neue Koalition
15.04.2025

Überstunden steuerfrei ab 2025? Wenn diese Pläne Wirklichkeit werden, könnten Arbeitnehmer von einer höheren Auszahlung ihrer...

DWN
Politik
Politik Beamtenstaat: fragwürdige Last-Minute-Beförderungen - vor allem in SPD geführten Ministerien
15.04.2025

Beförderungswelle nach Ampel-Bruch: Die Parteien der Ampel-Regierung konnten in einem Punkt produktiv und schnell sein – teure...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maul- und Klauenseuche: Entwarnung - Deutschland offiziell MKS-frei
15.04.2025

Rund drei Monate nach dem Ausbruch in Brandenburg gilt Deutschland offiziell als frei von der Maul- und Klauenseuche (MKS). Die...

DWN
Immobilien
Immobilien Unser neues Magazin ist da: Wohnen, Investieren, Absichern - den Immobilienmarkt verstehen und davon profitieren
15.04.2025

Immobilien sind weit mehr als bloße Gebäude aus Beton, Stahl und Glas. Sie sind Zuhause, Investition und Lebensraum zugleich. Doch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftswachstum in Deutschland 2025: Norden legt zu, Süden bleibt zurück
15.04.2025

Regionale Konjunkturdaten zeigen ein Gefälle in der wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands. Während im Süden und Osten vielerorts...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rüstungsriese Rheinmetall greift zu – und die Aktie explodiert
15.04.2025

Der größte deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall erweitert sein Geschäftsfeld mit dem Kauf des Kampfmittelbergers Stascheit. Der...

DWN
Finanzen
Finanzen Wall Street im Aufwind: Trumps Zoll-Kurs sorgt für Erleichterung – vorerst
15.04.2025

Trump gibt vorübergehend nach – Märkte atmen auf. Doch die Reaktion auf seine Zollpolitik zeigt: Der Handlungsspielraum der...