Politik

Laster rast in Menschenmenge in Stockholm: Polizei fahndet nach Täter

Lesezeit: 1 min
07.04.2017 18:44
Ein Laster ist in Stockholm in eine Menschenmenge gerast. Die Polizei fahndet mit einem Foto nach dem Täter.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

[vzaar id="9815457" width="600" height="338"]

Nach der Lastwagen-Attacke in Stockholm hat die Polizei nach eigenen Angaben einen Mann festgenommen. Er könne mit dem Angriff in Zusammenhang stehen, erklärte die Polizei am Freitag. Zuvor hatte bereits die Zeitung „Aftonbladet“ über die Festnahme berichtet und gemeldet, der Verdächtige habe sich zu dem Angriff bekannt. Laut der Nachrichtenagentur TT teilte die Polizei zudem mit, bei der Attacke seien vier Personen ums Leben gekommen. Zunächst war von drei Todesopfern die Rede. Am Abend hieß es bei den Stockholmer Behörden, eine Person sei im Krankenhaus gestorben. Es würden zudem 15 Verletzte behandelt, darunter auch Kinder. Neun Personen seien schwer verletzt. Am Nachmittag war ein LKW im Zentrum der Hauptstadt in eine Menschenmenge gerast.

Die Polizei fahndete mit einem Foto nach einer Person und warnte die Bevölkerung davor, in die Innenstadt zu kommen. Die Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar. Regierungschef Stefan Löfven sagte aber, alles deute auf einen „terroristischen Akt“ hin: „Schweden ist angegriffen worden.“

Der Vorfall ereignete sich auf der Straße Drottninggatan, einer auch bei Touristen beliebten Einkaufsmeile. Augenzeugen berichteten, ein Laster sei in ein Kaufhaus gefahren. Vor Ort war ein Fahrzeug zu sehen, dessen Heck aus einem Gebäude ragte. Auf der Straße lagen mit Tüchern abgedeckte Körper.

Zunächst sprach die Polizei von mindestens drei Toten. Später erklärte sie aber, sie könne noch keine Angaben zu der Zahl von Toten und Verletzten machen. Es habe keinen Hinweis auf einen unmittelbar bevorstehenden Anschlag gegeben. Nun würden die Sicherheitsvorkehrungen an zentralen Stellen der Hauptstadt verstärkt. Die Beamten suchten derzeit eine Person, mit der man „in Kontakt treten wolle“, erklärte der Polizeichef und zeigte ein Foto.

Zahlreiche Polizei- und Krankenwagen eilten ins Stadtzentrum. Dort war die Lage insgesamt sehr angespannt. Der U-Bahn-Verkehr wurde auf Anweisung der Polizei eingestellt und der Hauptbahnhof evakuiert. Auch der gesamte Zugverkehr von und zum Hauptbahnhof der schwedischen Metropole wurde für den Rest des Tages ausgesetzt.

Es gebe unbestätigte Berichte über Schüsse, berichtete die Polizei am späten Nachmittag. Sicherheitskreisen zufolge sind alle schwedischen Minister außer Gefahr. Sämtliche Regierungsgebäude wurden geschlossen. Ministerpräsident Löfven, der zum Zeitpunkt des Angriffs den Westen des Landes besuchte, machte sich auf den Rückweg in die Hauptstadt.

Norwegen hat nach dem Vorfall seine Sicherheitsvorkehrungen erhöht. In den größten Städten des Landes und am Flughafen von Oslo tragen Polizisten nun Schusswaffen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Clean Industrial Deal: Warum die EU jetzt handeln muss
26.12.2024

Vor fünf Jahren setzte die EU mit dem Europäischen Green Deal neue Maßstäbe im globalen Klimaschutz. Heute, angesichts wachsender...

DWN
Politik
Politik „Atomkraft? Nein Danke“: Habeck-Ministerium manipulierte wohl AKW-Studie für Atomausstieg
26.12.2024

Manipulation im Wirtschaftsministerium? Wie interne Unterlagen jetzt aufdecken, soll das Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck gezielt...

DWN
Politik
Politik Papst eröffnet Heiliges Jahr mit Hoffnungsbotschaft
26.12.2024

Ein strammes Programm hatte der gesundheitlich angeschlagene Papst an Weihnachten zu stemmen: Er eröffnete das Heilige Jahr der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland schafft Gasspeicherumlage ab: Entlastung für Nachbarländer, Mehrkosten für Verbraucher
26.12.2024

Deutschland verabschiedet sich von der umstrittenen Gasspeicherumlage an Grenzübergangspunkten zu Nachbarländern. Mit einer Änderung des...

DWN
Immobilien
Immobilien Sechs Jahre Mietenstopp: Können Mietpreiserhöhungen gesetzlich verboten werden?
26.12.2024

Der aktuelle Wohnmarkt bereitet Volk wie Bundesregierung Kopfzerbrechen. Laut Umfragen glauben immer weniger Deutsche daran, sich den Traum...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Überstunden steuerfrei: Ab 2025 wird es Realität?
26.12.2024

Überstunden ab 2025 steuerfrei? Wenn diese Pläne Wirklichkeit werden, könnten Arbeitnehmer von einer höheren Auszahlung ihrer...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kann Automatisierung die deutsche Industrie retten?
26.12.2024

Die deutsche Wirtschaft kämpft mit Fachkräftemangel und explodierenden Kosten. Wie können Automatisierung und Robotik diese...

DWN
Politik
Politik Wahlforscher Jung: Die Union hat ein "Merz-Problem" - und Habeck eine gute Chance
26.12.2024

Es sei sehr wahrscheinlich, dass Unionskandidat Merz der nächste deutsche Bundeskanzler wird, sagt Wahlforscher Matthias Jung. Doch er...