Die Autoindustrie ist Deutschlands Schüsselbranche Nummer eins. Sie ist eng mit der Zuliefererindustrie vernetzt und stellt damit Hunderttausende Arbeitsplätze zur Verfügung. Etwa jeder siebte Arbeitnehmer ist in der deutschen Automobilindustrie beschäftigt. Im Jahr 2016 waren es rund 808.000 Beschäftigte.
Einer der wichtigsten Aspekte ist der Export. Autos „Made in Germany“ sind hoch nachgefragt. Ihr Anteil am Außenhandel macht weit über die Hälfte des gesamten Exportüberschusses Deutschlands aus.
Doch die Autoindustrie steht im Umbruch wie kaum eine andere. Selbst wenn es bislang auf unseren Straßen noch kaum sichtbar ist: Die e-Mobilität, mithin E-Autos, werden sich auf lange Sicht durchsetzen. Vorreiter sind die USA, aber auch China.
China beispielsweise will eine Quote für Elektro-Autos und Hybrid-Antrieb einführen, wenngleich diese Quote erst einmal um ein Jahr verschoben wurde. Das Land ist der sogenannte „Leitmarkt“ für die E-Mobilität. Der Absatz von E-Autos und Hybrid-Autos stieg im Jahr 2016 auf rund 180.000, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete. Im smog-geplagten Land werden Lärm und schlechte Luft also früher oder später der Vergangenheit angehören. In den chinesischen Mega-Städten will die Regierung den Wandel mit E-Autos erreichen.
Auf dem asiatischen Markt sind deutsche Autobauer wie Volkswagen Marktführer. „Wir werden alles tun, diese führende Position auszubauen und zu verteidigen“, sagte Konzernchef Matthias Müller im April auf der Automesse in Schanghai.
Um das zu erreichen, hatte Volkswagen laut dpa schon im Herbst 2016 angekündigt, mit einem Partner beim Bau von Elektroautos zusammenarbeiten. Und zwar mit dem chinesischen Hersteller Anhui Jianghuai Automobile (JAC). Ziel ist die langfristige Kooperation und gemeinsame Entwicklung rein elektrisch betriebener Fahrzeuge in China.
Klar ist, die E-Mobilität wird in Zukunft in Deutschland auch durch China in diese Richtung getrieben. Und dies vor allem durch Forschung und Entwicklung, um E-Autos künftig preiswerter zu machen, etwa durch den „Modularen Elektrobaukasten“ (MEB). Der Duisburger Automobilprofessor Ferdinand Dudenhöffer bemerkte dazu: „Der einheitliche Baukasten senkt die Produktionskosten und sorgt dafür, dass die Elektromodelle künftig nicht viel teurer als gängige Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor werden“.
Knackpunkt ist jedoch die Entwicklung der Arbeitsplätze, wenn die E-Mobilität nach und nach flächendeckend Einzug hält. An der Herstellung von Verbrennungsmotoren hängen jedenfalls mehr Arbeitsplätze als an jenen mit E-Antrieb. Die Herstellung von E-Motoren und Batterien benötigen in der Fertigung weniger menschliche Arbeitskraft. Da die Batterien jedoch in Zukunft 40 Prozent Wertschöpfung eines Autos ausmachen werden, bleibt die Aussicht auf Arbeitsplätze bei der Produktion von Batteriezellen und dem Ausbau der Plug-In Hybrid-Motoren.