Finanzen

Turbulenzen am Devisenmarkt: Yuan rauf, Pfund runter

Turbulenzen am Devisenmarkt: Der Yuan steigt, das britische Pfund sackt ab.
28.05.2017 00:38
Lesezeit: 1 min

Die britische Landeswährung Pfund Sterling ist am Freitag angesichts schwacher Konjunkturdaten und sinkender Umfragewerte für die regierenden Konservativen in Großbritannien unter Druck geraten. Die britische Währung verlor zum Dollar etwa 0,5 Prozent auf ein Zwei-Wochen-Tief von 1,2877 Dollar. Zum Euro verbilligte sich das Pfund auf deutlich über 0,87 Pfund für den Euro und war damit so schwach wie zuletzt im März, als fast 0,88 Pfund erreicht wurden.

Nach einer am Donnerstagabend veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens YouGov – der ersten seit dem Anschlag von Manchester – wollen 43 Prozent der Briten für die Partei von Premierministerin Theresa May stimmen. Vor einer Woche waren es noch 44 Prozent. Zugleich stieg die konkurrierende Labour Partei in der Gunst der Wähler von 35 auf 38 Prozent.

Zuletzt hatte sich der anstehende Austritt des Landes aus der EU zudem negativ in den Konjunkturdaten niedergeschlagen. So sind die Bürger neuesten Erhebungen zufolge inzwischen deutlich negativer eingestellt, was ihre gegenwärtige finanzielle Situation betrifft. Zuletzt wurden so schlechte Werte im Dezember 2014 gemessen, schreibt der Finanzblog Zerohedge. Auch die Erwartungen bezüglich der Entwicklung der Finanzsituation in den kommenden 12 Monaten ging zurück. Die Wahrnehmung zur Sicherheit des eigenen Arbeitsplatzes liegt so tief wie seit vier Jahren nicht mehr.

„Es sieht so aus als ob nun der Zeitpunkt gekommen sei, an dem sich die abnehmende Wirtschaftsleistung im alltäglichen Leben der Briten bemerkbar macht. Die Daten deuten an, dass ein Abschwung bevorsteht“, wird YouGov-Chef Stephen Harmston zitiert. Das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes verlangsamte sich zwischen Januar und März zum Vorquartal auf 0,2 Prozent, wie das nationale Statistikamt ONS am Donnerstag mitteilte. Ende 2016 hatte die Wirtschaft noch um 0,7 Prozent zugelegt. Das Pfund hatte nach dem Votum im Juni 2016 für einen EU-Austritt deutlich an Wert verloren, was für einen kräftigen Anstieg der Verbraucherpreise sorgte. Zuletzt hinkte das Lohnwachstum der Inflation hinterher, was die Kaufkraft der Briten belastet.

Der chinesische Yuan hingegen gehörte am Freitag zu den Gewinnern. Zum Dollar stieg sein Wert von etwa 6,85 Yuan auf 6,84 Yuan. Seit dem Treffen der US-Zentralbank am Mittwoch ergab sich damit ein Anstieg von etwa 6,88 Yuan auf 6,84 Yuan. Auch zum Euro verteuerte sich die chinesische Währung in den zurückliegenden Tagen wieder etwas, nachdem sie zu Wochenbeginn Wert verloren hatte. Seit Mittwoch ist sie von etwa 7,74 Yuan auf 7,70 Yuan gestiegen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Politik
Politik Haushaltsstreit 2025: Klingbeils Pläne, Kritik und offene Milliardenlücken
08.07.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat den Haushaltsentwurf für 2025 und die Finanzplanung bis 2029 in den Bundestag eingebracht....

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Konzern behauptet Spitzenposition im deutschen E-Auto-Markt
08.07.2025

Der VW-Konzern setzt im deutschen E-Auto-Markt neue Maßstäbe. Die aktuellen Zahlen zeigen eine eindrucksvolle Entwicklung – doch der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China frisst Europas Industrie und niemand wehrt sich
08.07.2025

Chinas Staatskonzerne zerlegen Europas Industrie Stück für Stück – doch Berlin, Brüssel und Paris liefern nur leere Worte. Während...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dow schließt Chemieanlagen: Was das für Deutschland bedeutet
07.07.2025

Der US-Konzern Dow zieht sich teilweise aus Mitteldeutschland zurück – und das hat Folgen. Standorte in Sachsen und Sachsen-Anhalt...

DWN
Politik
Politik Folgekosten in Millionenhöhe: Corona-Krise und die Schattenseite staatlicher Beschaffung
07.07.2025

Milliardenkosten, ungenutzte Schutzmasken und politische Spannungen: Die Folgen der Maskenkäufe in der Corona-Krise wirken bis heute nach....

DWN
Politik
Politik Kontrollen an der Grenze zu Polen: Grenzkontrollen jetzt beidseitig aktiv
07.07.2025

Mitten in der Urlaubszeit zieht Polen die Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland an. Reisende spüren die Auswirkungen sofort –...

DWN
Politik
Politik Trump droht BRICS-Staaten mit neuen Strafzöllen
07.07.2025

Trump verschärft den Handelsstreit mit den BRICS-Staaten drastisch. Seine angekündigten Strafzölle könnten globale Lieferketten...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX aktuell auf Höhenflug trotz drohender US-Handelszölle
07.07.2025

Der DAX überrascht mit einem starken Anstieg über 24.000 Punkte – und das trotz drohender US-Zölle. Wie reagieren Investoren auf die...