Gemischtes

Batteriezellen-Fertigung in Deutschland nimmt Fahrt auf

Lesezeit: 1 min
20.06.2017 07:27
Die Automobilindustrie steht vor einer entscheidenden Transformation hin zum E-Auto. Der schwierigste Teil in der Fertigung ist jedoch die Batteriezelle.

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Die E-Mobilität ist ein Hauptthema in der gesamten Autoindustrie. In Deutschland kommt die Produktion bzw. der Verkauf von Elektrofahrzeugen bisher allerdings nicht so recht vom Fleck.

Bekanntlich ist die Batterie, oder besser gesagt: der Akku, das Herzstück der Elektrofahrzeuge. Denn er bestimmt den Energieinhalt, und das ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit und Reichweite des Fahrzeugs. Die Batteriefertigung selbst ist in der Produktion nicht der schwierigste Teil, es ist vielmehr die Batteriezelle. Bisher werden Batteriezellen als wichtige Komponente vor allem in Asien und den USA produziert.

Aktuell werden bei reinen Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeugen Lithium-Ionen-Zellen verwendet. Der Veredelungsprozess der Zellen, also die Batteriefertigung findet zwar bei den Autoherstellern statt. Doch gerade die Batterie eines E-Autos wird in Zukunft 40 Prozent der Wertschöpfung eines Autos ausmachen. Und damit inbegriffen ist auch die Produktion von Batteriezellen.

Deshalb steigen die Autohersteller in Erforschung, Weiterentwicklung und Herstellung der Batterien ein, darunter der größte Autohersteller der Welt, Volkswagen, der die erste Batteriefabrik in Deutschland baut. Und um die Entwicklung von Batterien für den Automobileinsatz zu beschleunigen, gründet Volkswagen derzeit ein sogenanntes „Center of Excellence“.

Derzeit werden Batterietypen auf Basis von Feststoff-Elektrolyten erforscht, die eine höhere Energiedichte bieten und eine höhere intrinsische Sicherheit aufweisen. Elektro- und Plugin-Hybridfahrzeuge der nächsten Generationen werden mit verbesserter Lithium-Ionen-Technologie ausgestattet sein.

Die Erforschung und Entwicklung von Batteriezellen findet im Volkswagen-Motorenwerk in Salzgitter statt. Mit dem „Zukunftspaket“ habe man eine entsprechende Zusage, sagte Betriebsratschef Bernd Osterloh der Deutschen Presse-Agentur. Erste Mitarbeiter wurden bereits eingestellt. Die Frage sei, erklärt Osterloh, ob man sich bei der Batteriefertigung komplett von Herstellern aus Asien abhängig machen wolle. „Ich sage: Als Gewerkschaften und Betriebsräte wollen wir dies auf gar keinen Fall“, so Osterloh. Für eine Produktion von Batteriezellen in Salzgitter gebe es eine Verpflichtung zur Serienfertigung, soweit dies wirtschaftlich tragbar sei.

Auch der Autozulieferer Bosch will noch in diesem Jahr entscheiden, ob er in die Batteriezellen-Fertigung einsteigt. Doch die Frage ist nach wie vor die der Wirtschaftlichkeit. Und die Asiaten produzieren nun mal rentabler.

Fakt ist: Die Produktion von Elektromotoren benötigt weniger Arbeitskräfte als bei hochkomplexen „Verbrennern“ wie Benzin oder Dieselmotoren. Sollte die Entwicklung in Zukunft dahin gehen, dass weniger Autos mit Verbrennungsmotoren auf den Markt kommen, stehen viele Jobs in der Herstellung klassischer Verbrennungsmotoren auf der Kippe. Daher wäre es sinnvoll, wenn an ihrer Stelle auch vermehrt Arbeitsplätze in der Zellfertigung entstünden.


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...