Finanzen

Airbus sichert sich wichtigen Großauftrag aus China

Lesezeit: 2 min
05.07.2017 22:40
Der europäische Flugzeugbauer Airbus kann inmitten einer schwierigen Phase einen Großauftrag aus China verbuchen.
Airbus sichert sich wichtigen Großauftrag aus China

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Airbus hat eine fast 23 Milliarden Dollar schwere Vereinbarung mit China über die Lieferung von 140 Flugzeugen getroffen. Darunter seien 100 Kurz- und Mittelstreckenflieger der A320-Familie sowie 40 Langstreckenflieger A350, teilte der Flugzeugbauer am Mittwoch laut Reuters mit. Das Abkommen wurde am Mittwoch in Berlin im Beisein des chinesischen Präsidenten Xi Jinping von Airbus-Chef Tom Enders und CAS-Vizepräsident Sun Bo unterzeichnet. Auch andere deutsche Konzerne wie Siemens oder Daimler bauen ihre Geschäfte mit China aus und unterzeichneten entsprechende Vereinbarungen.

Die Flugzeuge werden von der staatlichen China Aviation Supplies Holding Company gekauft und von dieser an die chinesischen Fluggesellschaften zugeteilt. Ihr Listenpreis liegt bei knapp 23 Milliarden Dollar. „Das ist einer der größten Deals, den wir seit langem abgeschlossen haben“, sagte Airbus-Chef Tom Enders.

Enders zufolge befindet sich der Flugzeugbauer zudem in Gesprächen mit China über eine Lieferung des Großraumflugzeugs A380. Das werde aber nicht über Nacht geschehen und müsse intensiv besprochen werden, erklärte er. Die Lieferung der A320-Flieger umfasst eine Mischung aus dem älteren CEO- und dem neuen Neo-Modell, während die Mehrheit der A350 aus der 900-Version besteht. Der Deal ist flexibel, abhängig von den Verhandlungen mit den Fluggesellschaften. Enders erwartet, dass knapp die Hälfte der Flieger aus der A320-Familie in China selbst gebaut werden. Die 40 A350-Flugzeuge würden ausschließlich in Europa montiert, allerdings mit einem wachsenden Anteil an Bauteilen aus China. Im vergangenen Jahr seien 50 von insgesamt 700 Airbus-Fliegern in China hergestellt worden.

Der Großauftrag aus China bedeutet für Airbus eine große Entlastung. Seit einigen Monaten gehen die Umsätze zurück. Im ersten Quartal waren dem Flugzeugbauer die Aufträge überraschend stark weggebrochen. Das Volumen der neuen Bestellungen sackte um fast die Hälfte auf 3,8 Milliarden Euro ab.

In den chinesischen Airline-Flotten sind bereits 1440 Airbusse im Einsatz (Stand: Ende Mai 2017), darunter 1230 Exemplare der A320. „China ist heute einer der weltweit wichtigsten Luftfahrtmärkte“, sagte Enders. Im ersten Quartal sei die Zahl der Passagiere dort im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 Prozent gestiegen. Vor einigen Monaten wurde bekannt, dass Airbus in China eine Fabrik zur Produktion von Helikoptern aufbauen wird.

Siemens-Chef Joe Kaeser unterzeichnete am Rande des Besuchs von Präsident Xi Jinping in Berlin zwei Absichtserklärungen für strategische Partnerschaften im Bereich der Digitalisierung. Der Autobauer Daimler will eine Kooperation für Elektroautos vertiefen und ein Batteriewerk in China errichten. Der Technologiekonzern Voith will mit einem chinesischen Partner beim Projekt eines Wasserkraftwerks in Afrika zusammenarbeiten.

Xi traf am Mittwoch auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen. Dabei sollte auch der G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs der führenden Industrie- und Schwellenländer am Freitag und Samstag in Hamburg vorbereitet werden. Dort geht es vor allem um den Klimaschutz und den Welthandel.


Mehr zum Thema:  
Auto >

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Handels-Drama: BMW hat Autos mit verbotenen chinesischen Teilen in die USA geliefert
21.05.2024

Die Handels-Spannungen zwischen China und den USA trifft nun auch das Tagesgeschäft der deutschen Automobilhersteller. Laut einem...

DWN
Politik
Politik Mehr Verbraucherschutz: EU-Strommarktreform soll beschlossen werden
21.05.2024

Der Strommarkt in Europa unterliegt seit dem russischen Angriffskrieg immer wieder Schwankungen. Um Verbraucher besser vor den Auswirkungen...

DWN
Panorama
Panorama Sportwetten im Fußball: Ein lukratives Geschäft – mit Schattenseiten
21.05.2024

Fußballfans aufgepasst: Die EM steht vor der Tür und mit ihr die Hochsaison für Sportwetten. Doch wie funktioniert das lukrative...

DWN
Politik
Politik Baerbock in Kiew - Appell für mehr Unterstützung bei Luftabwehr
21.05.2024

Russland verstärkt mit einer Offensive auf Charkiw den Druck auf die Ukraine. Präsident Wladimir Putin lässt zugleich die Infrastruktur...

DWN
Politik
Politik Um „die Freiheit zu verteidigen“: Musk und Miliei gegen Europas Politiker?
21.05.2024

Es gibt Personen des öffentlichen Lebens, die unweigerlich polarisieren. Der erratische Unternehmer Elon Musk und Argentiniens...

DWN
Finanzen
Finanzen Legale Tricks: Steuern sparen bei Fonds und ETFs - so geht's!
20.05.2024

Steuern fressen einen großen Teil der Börsengewinne auf. DWN zeigt Ihnen 11 legale Wege, wie Sie Steuern bei Fonds und ETFs sparen und...

DWN
Panorama
Panorama In wenigen Klicks: Verbraucher finden optimale Fernwärme-Tarife auf neuer Plattform
20.05.2024

Eine neue Online-Plattform ermöglicht es Verbrauchern, die Preise für Fernwärme zu vergleichen, was eine bedeutende Rolle in der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft IEA schlägt Alarm: Rohstoffmangel gefährdet Klimaschutzziele
20.05.2024

Die Internationale Energie-Agentur warnt vor einem drohenden Mangel an kritischen Mineralien für die Energiewende. Mehr Investitionen in...