Finanzen

ESM-Chef warnt Griechenland vor Finanzierungs-Lücken

Lesezeit: 1 min
11.07.2017 01:12
ESM-Chef Regling empfiehlt Griechenland den Schritt an die Kapitalmärkte, um Finanzierungslücken zu vermeiden.
ESM-Chef warnt Griechenland vor Finanzierungs-Lücken

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Chef des Euro-Rettungsschirms ESM, Klaus Regling, drängt Griechenland zur Vorbereitung seiner Rückkehr an den Kapitalmarkt. Das Land müsse dafür eine Strategie entwickeln und mit Investoren ins Gespräch kommen, sagte Regling laut Reuters am Montag vor Journalisten in Brüssel. Schließlich hätten sich andere Länder wie Irland, Portugal und Zypern schon deutlich vor Auslaufen ihrer EU-Hilfsprogramme wieder an die Märkte gewagt, um mögliche Finanzierungslücken zu verhindern. Griechenland dagegen sei seit Beginn der Euro-Krise im Jahr 2009 bis auf die Ausgabe von zwei Anleihen im Jahr 2014 praktisch nicht mehr präsent gewesen. Deshalb sei es wichtig, das Comeback zu planen.

Er habe das Thema in den vergangenen zwei Wochen mit Vertretern der Athener Regierung erörtert, sagte Regling weiter. So solle Griechenland Anleger davon überzeugen, dass es die den Euro-Partnern gegebenen Reformzusagen einhalte. Der ESM-Chef äußerte sich nach einem Treffen der Euro-Finanzminister, bei dem Griechenland anders als meistens in den vergangenen Jahren offiziell nicht auf der Tagesordnung stand. Erst vergangene Woche hatte die Eurogruppe die Auszahlung der dritten Tranche aus dem Hilfspaket beschlossen. Das Geld sei am Montag in Athen angekommen, sagte Regling.

Griechenland will den kleinen und mittelgroßen Unternehmen des Landes mit einer Förderbank unter die Arme greifen. Das staatliche Institut soll bis Mitte 2018 errichtet werden, wie Regierungsvertreter am Montag zur Nachrichtenagentur Reuters sagten. Rund 85 Prozent aller Unternehmen in dem Ägäis-Staat sind kleine und mittelgroße Firmen. Sie prägen die Wirtschaft des hoch verschuldeten Landes. In jüngster Zeit hatten sie es besonders schwer an Kredite zu kommen, da viele griechische Geldhäuser unter einem Berg an faulen Krediten ächzen.

Es wird erwartet, dass die Regierung im September einen entsprechenden Gesetzesvorschlag in das Parlament einbringt. Nach Angaben zweier Insider haben die griechischen Behörden die Weltbank und europäische Behörden um technische Unterstützung gebeten. Griechenlands Partner in der Euro-Zone haben vorläufigen Plänen für die Schaffung einer Entwicklungsbank bereits zugestimmt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder Baerbock und Nauseda intensivieren...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...