Finanzen

Bitcoin-Kurs steigt trotz drohender Spaltung deutlich

Lesezeit: 1 min
19.07.2017 17:14
Trotz der drohenden Spaltung steigt der Bitcoin-Kurs seit einigen Tagen wieder stark.
Bitcoin-Kurs steigt trotz drohender Spaltung deutlich

Seit Sonntag ist der Bitcoin-Kurs wieder um rund 25 Prozent angestiegen und liegt am Mittwochmorgen bei rund 2.300 Dollar. In den Wochen davor war er von seinem bisherigen Allzeithoch von rund 3.000 Dollar Mitte Juni um knapp 40 Prozent eingebrochen.

Hintergrund der extremen Kursbewegungen ist der Streit in der Bitcoin-Community um verschiedene Vorschläge für ein Software-Upgrade, das mehr Transaktionen ermöglichen soll. Denn im Verlauf dieses Jahres ist Bitcoin erstmals an seine Kapazitätsgrenze von knapp 300.000 Transaktionen pro Tag geraten.

Der derzeit aussichtsreichste Vorschlag ist BIP 91 (Bitcoin Improvement Proposal). Wenn 80 Prozent der Rechenpower im Bitcoin-System (Mining Hashrate) Unterstützung für diesen Vorschlag signalisieren, so würde zwei Wochen später das Upgrade mit dem Namen „Segregated Witness“ (SegWit) automatisch aktiviert.

Die SegWit-Technologie wurde bereits 2015 vorgeschlagen, konnte sich jedoch bisher nicht durchsetzen. Ein Grund dafür war die alternative Forderung nach einer Anhebung der Blockgröße, um auf diese Weise mehr Transaktionen zu ermöglichen. Dem trägt Vorschlag BIP 91 nun Rechnung, indem er neben der Aktivierung von SegWit gleichzeitig auch den Weg für eine Vergrößerung der Blockgröße auf zwei Megabyte noch im Verlauf dieses Jahres frei machen würde.

Ursprünglich sollten die Inhaber der Rechenpower, die sogenannten Bitcoin-Miner, ihre Zustimmung zu Vorschlag BIP 91 erst ab Freitag, den 21. Juli, signalisieren. Doch einige Miner haben bereits am Montag damit begonnen. Stand Mittwochmorgen haben rund 75 Prozent der Bitcoin-Rechenpower ihre Unterstützung für Vorschlag BIP 91 signalisiert.

Man kann also damit rechnen, dass die notwendigen 80 Prozent bis zum 1. August zustande kommen und somit die befürchtete Aufspaltung von Bitcoin in zwei unabhängige Währungen abgewendet werden kann.

Als die vorzeitige Zustimmung vieler Miner zu BIP 91 bekannt geworden war, stieg der Bitcoin-Kurs am Montag stark an und setzte seine Kursgewinne am Dienstag fort. Seit Sonntag ist der Kurs um mehr als ein Viertel angestiegen. Doch nicht nur Bitcoin verzeichnete extreme Kursgewinne, sondern praktisch alle Kryptowährungen, darunter auch Ethereum, Ripple und Litecoin.

Noch ist nicht sicher, ob BIP 91 tatsächlich die nötigen 80 Prozent Unterstützung findet. Sollte dies bis zum 1. August nicht geschehen, soll SegWit durch den alternativen Vorschlag BIP 148 durchgesetzt werden. Dieser droht Bitcoin in zwei Netzwerke mit zwei Blockchains zu spalten. Nutzer hätten dann möglicherweise digitale Guthaben in zwei verschiedenen Kryptowährungen, die auch zu unterschiedlichen Preisen gehandelt würden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Politik
Politik Handel als Waffe: EU erlässt neues Gesetz zum Schutz vor wirtschaftlicher Erpressung
03.10.2023

„Letztes Mittel“: EU setzt mit neuem Handelsinstrument vor allem auf eine abschreckende Wirkung und betont Dialogbereitschaft. Wie...

DWN
Politik
Politik Kiew: EU-Mitgliedschaft „nur Frage der Zeit“
03.10.2023

Das Treffen der EU-Außenminister in der Ukraine macht Kiew Hoffnung auf einen baldigen Beginn der Beitrittsverhandlungen. Bei dem Treffen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massiver Einbruch in der deutschen Startup-Szene
03.10.2023

Im ersten Halbjahr dieses Jahres ist sowohl die Zahl als auch besonders der Umfang der Finanzierungen für deutsche Start-up-Unternehmen...

DWN
Politik
Politik In Ungnade gefallen? Ministerschwund in China häuft sich
03.10.2023

Mittlerweile ist es kein Einzelfall mehr. Immer mehr Verbündete der Parteispitze Chinas und hochrangige Funktionäre fehlen in letzter...

DWN
Politik
Politik Tunesien lehnt EU-Finanzhilfe wegen Einwanderungsabkommen ab
03.10.2023

Tunesien zeigt sich enttäuscht von Brüssel: Nachdem die EU dem Land Milliarden-Unterstützung zugesagt hat, wurde diese nun radikal...

DWN
Finanzen
Finanzen Vizechefin der Deutschen Bundesbank wird oberste EU-Bankenaufseherin
03.10.2023

Die neue Chefin der EZB-Bankenaufsicht will die Bankenunion vorantreiben und eng mit dem EU-Parlament zusammenarbeiten. Die Postenbesetzung...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Versorgt Indonesien den Westen mit Seltenen Erden?
03.10.2023

Indonesien weist große Vorkommen Seltener Erden und weiterer wichtiger Rohstoffe auf. Insbesondere Nickel, das für die Produktion von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen So will Deutschland seine Bürokratie abbauen
02.10.2023

In einem 17-seitigen Papier, das den Deutschen Wirtschaftsnachrichten (DWN) exklusiv vorliegt, hat eine Arbeitsgruppe aus Bund und Ländern...