Die US-Frackingfirmen wollen im kommenden Monat einen neuen Förder-Rekord aufstellen, was die Bemühungen der OPEC, den Ölpreis weiter zu stabilisieren, torpedieren wird. Die US-Frackingfirmen fördern vor allem im Permischen Becken in Texas und New Mexico, berichtet Bloomberg. Dort ist die Förderung in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Nach einer Einschätzung der Energy Information Administration (EIA) wird die Förderung im Permischen Becken im Monat September um 64.000 Barrel auf 2,6 Millionen Barrel pro Tag steigen.
Die Einschätzung der EIA kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die zwei größten Ölproduzenten der OPEC – Saudi-Arabien und der Irak – sich dazu entschieden haben, ihre Produktionen zu drosseln. Mittlerweile ist die Ölproduktion in den USA in den vergangenen neun von zehn Monaten angestiegen. Am Montag gingen die Ölpreise auf ein Drei-Wochen-Tief zurück. Ausschlaggebend war nicht nur der höhere Öl-Output in den USA, sondern auch die sinkende Nachfrage in China. Die EIA hat ihre monatlichen Produktionsprognosen auch für die Anadarko-Schieferöl-Region, die Gebiete von Oklahoma und Texas umfasst, angehoben. In der Region befinden sich Gas- und Ölvorkommen. Eine verbesserte Bohr-und Fertigstellungs-Technologie hat dazu geführt, dass die Förderung in der Anadarko-Region ebenfalls angestiegen ist. Die Agentur hat auch organisatorische Änderungen vorgenommen.
So fasste sie die Gebiete in den Regionen Marellus und Utica zusammen, um sie im Rahmen ihrer Daten als Appalachia-Region zu umschreiben. Marcellus und Utica sind bekannt für ihre Gasvorkommen. „Die Kombination der relativ kleinen Anzahl von aktiven Fördergebieten in der breiteren Appalachia-Region sollten die Präzision unserer Produktivitätsschätzungen verbessern“, schreibt die EIA in ihrem August-Bericht. Die Förderung in den Regionen Eagle Ford und Bakken wird im September ebenfalls steigen. Für Eagle Ford erwartet die EIA eine Förderung von 1,39 Millionen Barrel pro Tag und für Bakken eine Förderung von 1,05 Millionen Barrel pro Tag. Für die Anadarko-Region wird ein Output von 459.000 Barrel pro Tag erwartet.
Unklar bleibt, wie lange eine Erhöhung des Outputs im Permischen Becken laufen kann. Denn die EIA schätzt die LTO-Ölvorkommen im Permischen Becken auf 782 Millionen Barrel. LTO-Ölvorkommen sind Ölvorkommen in North Dakota und Texas, wo sich auch das Permische Becken befindet, so Oilprice.com. In einer Statistik des BP Statistical Review Of World Energy 2017 liegen die USA in der Rangliste der Länder mit den größten Ölvorkommen auf Platz 10.