Finanzen

Schweizer Banken wollen sich Zugang zur EU erkaufen

Die Schweizer Banken versuchen, Zahlungen in Milliardenhöhe als Druckmittel gegen die EU einzusetzen.
17.09.2017 18:03
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Schweizer Banken wollen auf politischem Weg einen besseren Zugang zu den EU-Märkten erreichen. Dazu will der Bankenverband des Landes mögliche weitere Zahlungen der Schweiz an osteuropäische Staaten als Pfand in die Verhandlungen mit der EU einbringen. „Als liberale Vertreter offener Märkte fordern wir konsequent den Marktzugang“, erklärte Bankenverbands-Präsident Herbert Scheidt.

Im Gegenzug zu einem weitgehenden Zugang zum EU-Markt hatte die Schweiz bereits 2004 beschlossen, eine Milliarde Franken für den Aufbau Osteuropas beizusteuern, die sogenannte Kohäsionsmilliarde. Inzwischen hat die Schweiz Projekte in diesem Umfang finanziert. Die EU fordert für die kommenden Jahre nun eine weitere Milliarde. Die Regierung in Bern hat noch keine Zusage gemacht.

Der Bankenverband will weitere Zahlungen als Druckmittel einsetzen, um bessere Bedingungen im Geschäft mit dem wichtigen EU-Markt herauszuschlagen. Denn insbesondere die Entwicklung der Gespräche über den Zugang zu französischen und italienischen Kunden sei nicht befriedigend, so Scheidt.

Bevor die Schweiz in Gespräche über einen erneuten Kohäsionsbeitrag einsteige, müsse die EU dem Land entgegenkommen, sagte der Verbandspräsident. Mit der Verabschiedung des Anlegerschutz-Richtline Fidleg habe die Schweiz eine wichtige Voraussetzung für den Zugang zum EU-Markt geschaffen. Denn Fidleg sei der EU-Verordnung Mifid II wie verlangt gleichwertig.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...