Finanzen

Hacker stehlen sensible Daten der US-Börsenaufsicht

Der US-amerikanischen Börsenaufsicht sind im vergangenen Jahr Daten gestohlen worden, die für Insiderhandelsgeschäfte genutzt werden könnten.
21.09.2017 17:06
Lesezeit: 1 min

Unbekannte Hacker sind im vergangenen Jahr in Systeme der US-Börsenaufsicht SEC eingedrungen und haben erbeutete Informationen möglicherweise für verbotene Insidergeschäfte benutzt, berichtet die dpa. Die Schwachstelle, die das ermöglicht habe, sei schnell ausgebessert worden, betonte die SEC in der Nacht zum Donnerstag.

Bei der Börsenaufsicht werden Geschäftszahlen und für den Aktienkurs relevante Informationen von Unternehmen veröffentlicht. Sie lagern dafür zum Teil auf den Servern, bevor sie freigeschaltet werden. Der Angriff sei der SEC bereits 2016 aufgefallen, erst im August dieses Jahres habe sie aber festgestellt, dass die Daten möglicherweise für Aktiengeschäfte verwendet wurden, hieß es. Die Schwachstelle sei im System für Test-Mitteilungen gewesen.

Die Behörde machte keine Angaben dazu, welche Informationen genau den Angreifern in die Hände gefallen sein könnten. Es hieß lediglich, darunter seien keine persönlichen Daten gewesen. Es liefen Untersuchungen.

Die Enthüllung des SEC-Hacks folgt auf den vor kurzem bekanntgewordenen Datenklau bei der Wirtschaftsauskunftei Equifax, wo möglicherweise hochsensible Daten von über 40 Prozent der US-Bevölkerung in die Hände der Angreifer gelangt sind. Das könnte Pläne der SEC für eine umfassende Datenbank mit Daten zu allen Aktien- und Optionsgeschäften („Consolidated Audit Trail“) bremsen. Es gab bereits Sicherheitsbedenken, die nun neuen Auftrieb bekommen dürften. Die erste Stufe der neuen Datenbank soll bereits im November starten.

Die SEC greift bei sogenanntem Insiderhandel – Aktiengeschäften auf Basis öffentlich nicht verfügbarer Informationen – traditionell hart durch. Zu den prominenteren Fällen gehörte die amerikanische Lifestyle-Ikone Martha Stewart, die Aktien eines Pharmaunternehmens nach dem Hinweis des befreundeten Firmenchefs verkaufte und ins Gefängnis musste. Meist werden Mitarbeiter von Unternehmen überführt, wie etwa eine Disney-Sekretärin, die noch vertrauliche Quartalszahlen an ihren Freund weiterreichte. Im vergangenen Jahr verklagte die SEC aber auch chinesische Händler, die in Computersysteme von Anwaltsfirmen eingedrungen und mit den gestohlenen Informationen von deren Firmenkunden mehrere Millionen Gewinn gemacht haben sollen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...

DWN
Politik
Politik Steinmeier drängt auf mehr gemeinsame Rüstungsprojekte in Europa
08.07.2025

Bei seinem Besuch in Lettland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Zusammenarbeit in der europäischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwäche in China bremst Porsche: Absatz geht im ersten Halbjahr zurück
08.07.2025

Porsche muss im ersten Halbjahr 2025 einen spürbaren Rückgang beim Fahrzeugabsatz hinnehmen. Besonders in China läuft das Geschäft...

DWN
Politik
Politik Trump verspricht Raketen für die Ukraine – doch zu welchem Preis?
08.07.2025

Donald Trump kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an – obwohl er sich lange zurückhielt. Ein Signal der Stärke oder Teil...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nvidia-Aktie auf Höhenflug: Wie realistisch ist das 250-Dollar-Ziel?
08.07.2025

Die Nvidia-Aktie eilt von Rekord zu Rekord – doch Analysten sehen noch Luft nach oben. Wie realistisch ist das Kursziel von 250 Dollar?...

DWN
Politik
Politik NATO-Chef erwartet Doppelangriff: China greift Taiwan an, Russland die NATO
08.07.2025

Ein gleichzeitiger Angriff Chinas auf Taiwan und Russlands auf die NATO – ausgerechnet NATO-Chef Mark Rutte hält dieses...