Politik

Trump droht Fernsehsender NBC mit Entzug der Lizenz

US-Präsident Trump hält es unter Umständen für angebracht, dem TV-Sender NBC die Sendelizenz zu entziehen.
11.10.2017 17:19
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch einen möglichen Entzug der Senderechte für bestimmte US-Sender zur Diskussion gestellt. Die "Falschnachrichten", die von NBC und anderen Netzwerken verbreitet würden, seien "schlecht für das Land", schrieb Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter: "An welchem Punkt ist es angebracht, ihre Lizenz in Frage zu stellen?" fragte er.

Die Attacke des Präsidenten wurde durch einen Bericht von NBC News ausgelöst, wonach Trump im Sommer bei einem Treffen mit Generälen und Sicherheitsberatern eine drastische Aufstockung des Atomwaffenarsenals der USA verlangt haben soll. Die Forderung des Präsidenten sei auf eine nahezu zehnfache Vergrößerung dieses Arsenals hinausgelaufen, berichtete der Sender unter Berufung auf Teilnehmer der Sitzung im Pentagon.

Trump dementierte den Bericht energisch. Es handle sich um eine "erfundene Geschichte" und "reine Fiktion" mit "erniedrigender" Absicht, twitterte er. Laut NBC News soll der Präsident die Forderung vorgebracht haben, nachdem ihm eine Grafik zur graduellen Verringerung des US-Atomwaffenarsenals seit den sechziger Jahren gezeigt worden sei. NBC stützte sich auf anonyme Quellen – eine Praxis, die die US-Regierung seit langem erzürnt. Trump hatte mehrfach behauptet, Medien, die anonyme Quellen zitieren, hätte oft keine echten Quellen sondern würden Aussagen erfinden. Tatsächlich sind die meisten US-Medien sehr gut im Sicherheitsapparat vernetzt und bekommen in der Regel Hinweise von informierten Kreisen.

NBC zufolge sagten Teilnehmer des Treffens, dass trotz Trumps damaliger Forderung keine Aufstockung dieses Arsenals geplant sei. Einige damals Anwesende berichteten demnach, dass sie die Forderung des Präsidenten nicht wörtlich genommen hätten. Allerdings hätten dessen Äußerungen die Frage aufgeworfen, ob er mit Fragen der Atompolitik ausreichend vertraut sei.

Mit einer Aufstockung ihres Atomwaffenarsenals würden die Vereinigten Staaten gegen eine ganze Reihe von internationalen Abrüstungsverträgen verstoßen. Es soll kurz nach dem damaligen Briefing im Pentagon gewesen sein, dass Außenminister Rex Tillerson den Präsidenten angeblich als "Deppen" bezeichnete.

Ein Bericht von NBC News über diesen angeblichen Ausbruch des Chefdiplomaten hatte bereits in der vergangenen Woche für Wirbel gesorgt. Tillerson trat nach Veröffentlichung des Berichts vor die Kameras, um Rücktrittsabsichten zu dementieren. Eine Sprecherin des Außenministers bestritt, dass sich Tillerson derart über Trump geäußert habe.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
USA
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Deutsche bekommen weniger Kinder: Wer bekommt überhaupt noch Kinder?
17.07.2025

Die neuen Zahlen zur Geburtenrate in Deutschland sind da. Klar ist: Der Trend zur Entscheidung, nicht Eltern zu werden oder gar mehrere...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferando Stellenabbau: 2.000 Jobs fallen weg – Hamburg besonders betroffen
17.07.2025

Lieferando streicht bundesweit rund 2.000 Fahrerstellen – und stößt damit eine heikle Debatte an. Der Konzern will in Zukunft stärker...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Weltwirtschaft vor dem Kollaps? Chefanalyst schlägt Alarm
17.07.2025

Die Märkte taumeln, die Weltordnung wankt – und die Politik liefert die Brandbeschleuniger gleich mit. Ein SEB-Analyst warnt: So viel...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Start-ups: Bayern zieht bei Finanzierungsrunden an Berlin vorbei
17.07.2025

Bayerns Start-ups sichern sich Milliarden – und lassen Berlin hinter sich. Besonders Firmen aus den Bereichen Rüstung, KI und...

DWN
Panorama
Panorama Versandapotheken-Urteil: BGH kippt deutsche Preisbindung für EU-Versender
17.07.2025

Medikamente kosten überall in Deutschland das Gleiche – meistens jedenfalls. Denn die gesetzliche Preisbindung regelt den Verkauf...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Revolution frisst das Geldsystem: Bitcoin auf dem Vormarsch
17.07.2025

Bitcoin schlägt Gold, überholt Tech-Aktien und weckt das Interesse von Zentralbanken – während Regierungen zwischen Kontrolle und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Warum gute Führungskräfte ein seltenes Kapital sind – und was Sie ändern können!
17.07.2025

Gute Führung zahlt sich aus – messbar. Doch viele Unternehmen setzen ungeeignete Mitarbeiter in Leitungspositionen. Der Preis:...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Vom Pandemie-Hype zum Kursabsturz: Nur Netflix überlebt
17.07.2025

Zoom, Peloton und Co. stürzten nach dem Lockdown brutal ab – doch ein Streaming-Riese trotzt dem Trend, kassiert Milliarden und lässt...