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Der Gouverneur der Zentralbank Chinas, Zhou Xiaochuan, hat erneut vor dem Ausbruch einer Finanzkrise als Folge der hohen Schuldenstände bei Bürgern, Unternehmen und Kommunen in China gewarnt. Die hohe Verschuldung habe Chinas Finanzsystem anfällig für einen Schock gemacht, wird Zhou von Bloomberg zitiert.
Es gebe „versteckte, komplexe, plötzlich auftretende und ansteckende“ Risiken, die sich akkumulieren, schreibt Zhou. Diese könnten das insgesamt eigentlich stabile System negativ beeinträchtigen.
„Die hohe Verschuldung ist der ultimative Ursprung für die makrofinanzielle Verwundbarkeit. Im Bereich der Realwirtschaft zeigt sich diese als exzessive Schulden und im Finanzsystem wird es durch die Tatsache bebildert, dass die Kreditvergabe zu schnell expandiert“, schrieb Zhou.
Zhou forderte eine stärkere Regulierung des Finanzsektors. Damit spielte er wahrscheinlich auf die im Land weit verbreiteten, unregulierten Vermögensverwaltungs-Produkte an, die in vielen Fällen einer Art Schneeballsystem gleichen und von den Behörden kaum zu durchschauen sind. Andererseits forderte Zhou, dass die Regierung den Finanzmarkt weiter deregulieren müsse – etwa, indem die Kapitalverkehrskontrollen gelockert und ausländische Banken ins Land gelassen werden.
Zhou hatte bereits vor ein paar Wochen vor einer Finanzkrise gewarnt, woraufhin die Kurse am Hongkonger Aktienmarkt deutlich nachgaben. Am Montag gab es keine großen Ausschläge, obwohl der Schanghaier Leitindex zum dritten Mal in Folge mit einem Minus aus dem Handel ging.
„Die Investoren sind für jegliche negativen Meldungen sehr empfänglich, weil sich die Märkte auf einem hohen Niveau befinden. Zhous Kommentare dürften die Stimmung an den Börsen belasten“, sagte ein Hongkonger Analyst zu Bloomberg.
Wie praktisch allen anderen Staaten auch, ist die Verschuldung in China in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Im Jahr 2016 beliefen sich die Schulden chinesischer Unternehmen auf etwa 180 Prozent der Wirtschaftsleistung. Auf die Haushalte entfielen Schulden im Umfang von etwa 50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Auch die Verbindlichkeiten der Regierung belaufen sich auf etwa 50 Prozent. Die Schulden von Banken und sonstigen Finanzdienstleistern liegen bei etwa 25 Prozent der Wirtschaftskraft.