Politik

US-Justiz prüft Ermittlungen gegen Clinton-Stiftung

Lesezeit: 2 min
15.11.2017 00:44
Das US-Justizministerium prüft, ob es Ermittlungen im Fall Uranium One einleiten soll.
US-Justiz prüft Ermittlungen gegen Clinton-Stiftung

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Russland  
USA  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das Justizministerium in Washington hat die US-Staatsanwaltschaft angewiesen, den umstrittenen Verkauf eines Uran-Konzerns an Russland während der Präsidentschaft von Barack Obama und die Rolle der Clinton-Stiftung zu untersuchen. Das berichtet die Washington Post. Wie aus einem am Montag veröffentlichten Schreiben hervorgeht, wies Justizminister Jeff Sessions die Anklagebehörden an, unter anderem die Einsetzung eines Sonderermittlers und eine Ausweitung der Ermittlungen zu prüfen.

Der Plan taucht in einer Antwort des Justizministeriums auf eine Untersuchung des Vorsitzenden der Rechtsausschüsse, Bob Goodlatte, auf, welcher bereits im Juli und erneut im September den Justizminister aufgefordert hatte, einen zweiten Sonderberater zu ernennen. Das schreibt die Nachrichtenagentur AFP.

Die Liste der Themen, die untersucht werden sollten, umfasst die Behandlung der FBI-Ermittlungen des voll Hillary Clintons verwendeten privaten E-Mail-Servers aus ihrer Zeit als Außenministerin, verschiedene Geschäfte der Clinton Foundation, vor allem aber die Rolle der Clinton-Stiftung beim Verkauf des kanadischen Bergbauunternehmens Uranium One an Russlands Atomenergiebehörde. Goodlatte will vor allem mehr über die Rolle des ehemaligen FBI-Direktors James B. Comey erfahren. Das FBI soll insbesondere nicht gehanldelt haben, obwohl den Behörden Korruptionsvorwürfe gegen russische Emissäre aufgetaucht waren.

Der stellvertretende Justizminister Stephen E. Boyd versicherte Goodlatte laut Washington Post, dass die höchsten Standards des Justizmninisterium angewendet würden, um zu entscheiden, ob ein Sonderermittler eingesetzt werden soll.

Die kanadische Firma Uranium One war 2013 mit Billigung von Trumps Vorgänger Obama an den russischen Staatskonzern Rosatom verkauft worden, sodass Rosatom Kontrolle über ein Fünftel der US-Uranbestände erhielt. Zuvor hatte Uranium One die Stiftung von Ex-Präsident Bill Clinton mit mehreren Spenden bedacht. Der Fall hatte die Trump-Medien in den vergangenen Monaten intensiv beschäftigt. Die Clinton-Medien dagegen berichteten über den Fall allenfalls als möglichen Entlastungsangriff Trumps. Eine gewisse Wende scheint sich dadurch abzuzeichnen, dass der Brief an die Wapo durchgesteckt wurde und diese über den Fall auf ihrer Website am Dienstag als Hauptgeschichte berichtete.

Die Ermittlungen dürften der erste Gegenangriff von Trump gegen die Demokraten sein, die ihrerseits den Druck auf US-Justizminister Jeff Sessions erhöhen wollen. Sessions war am Dienstag in Washington vor dem Justizausschusses des Repräsentantenhauses zu Russland geladen.

Sessions hielt sich zum Thema der Clinton-Ermittlungen bedeckt. Er sagte, man werde sehr genau prüfen, wie die Faktenlage sei und nur aufgrund der Fakten entscheiden. Sessions vermied es, den Eindruck zu erwecken, dass es sich bei einem möglichen Clinton-Ermittler nur um eine parteitaktische Retourkutsche handeln könnte.

Zum Thema Papadopoulos gab es von Sessions erwartungsgemäß keine neuen Erkenntnisse.

Papadopoulos war außenpolitischer Berater in Trumps Wahlkampfteam. Gerichtsdokumenten zufolge gab er Anfang Oktober zu, im März 2016 den russischen Botschafter in London sowie eine von ihm als Nichte des russischen Präsidenten Wladimir Putin bezeichnete Frau getroffen zu haben. Dabei sei es um mögliche Treffen mit Trump gegangen. Sessions hatte im Wahlkampf mehrfach ausgesagt, hatte seine Aussagen jedoch sichtlich widerwillig getätigt, weil er die Kompetenz der Ausschüsse für überschritten hielt.

Nachdem Sessions sich als Justizminister in den Ermittlungen zur Russland-Affäre für befangen erklärt hatte, wurde Robert Mueller zum Sonderermittler ernannt.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Die neuen, elektrifizierten Honda-Modelle

Komfort, Leistung und elektrische Antriebe – das gibt es alles mit den brandneuen Honda-Modellen als E-Auto, Plug-in-Hybrid und...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilie für lebenslange Rente verkaufen: Lohnt sich das?
03.12.2023

Senioren können mit der Immobilien-Leibrente das Einkommen aufbessern und in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Ist das sinnvoll...

DWN
Politik
Politik Geopolitisches Erdbeben: Wem gehört die Levante?
03.12.2023

Die Levante wird Schauplatz eines Konflikts zwischen Ost und West. Überraschenderweise schalten sich jetzt die BRICS-Staaten ein und...

DWN
Politik
Politik Israel jagt Hamas mit Superbombe
02.12.2023

Die Vereinigten Staaten haben Israel hundert sogenannte Blockbuster-Bomben geliefert, mit denen Israel die Terroristen der Hamas in den...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Ratgeber: Wenn der Autovermieter für den Kunden keinen Wagen hat
03.12.2023

Von Beschwerden über Mietwagen-Verleiher hört man immer wieder mal. Die gebuchte Fahrzeugklasse nicht vorhanden, überteuerte...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Transfergesellschaften: Instrumente zur Bewältigung von Personalanpassungen
03.12.2023

Transfergesellschaften spielen eine entscheidende Rolle in der deutschen Arbeitsmarktpolitik, insbesondere wenn es um die Bewältigung von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ölgigant Exxon will Lithium abbauen
03.12.2023

Wohin nur mit all den Öl-Einnahmen, fragte sich wohl der größte Ölkonzern der USA. Die Antwort lautet: Diversifikation. Exxon plant nun...

DWN
Politik
Politik Bund der Steuerzahler: Die Schuldenbremse ist unverzichtbar
01.12.2023

Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, hält die Schuldenbremse in ihrer gegenwärtigen Form für unverzichtbar. Im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Wege für Integration und Fachkräftegewinnung in Deutschland
03.12.2023

Auf der einen Seite werden Fachkräfte händeringend gesucht, auf der anderen Seite gibt es tausende von Migranten im Land, die gerne...